ich möchte die Gelegenheit mal nutzen von den ersten Metern mit meiner Hübschen zu Berichten.
Gestern war es ja soweit, sie abzuholen in Bad Nauheim bei Ford Kögler.
Mein Kollege, der die Gelegenheit sowieso nutzen wollte seinen Grand Cherokee SRT mal auszuführen, bot sich uns gerne als Taxi an und so saßen wir kurz vor 8 im Auto. Bei einem kurzen Zwischenstopp im Spessart dann sogar noch fröhliches Schneetreiben - wie gut, dass ich nur Sommerreifen habe.

Egal auch, nachdem wir 15 Minuten zu spät endlich ankamen und die kurze Überfahrt zur Übergabe im Shuttle hinter uns gebracht haben stand ich endlich vor ihr.
Echt jetzt, 39 Jahre alt, wie ein kleines Kind hingesprungen um dann 2m davor ehrführchtig stehen zu bleiben und ganz schüchtern ein "Hallo Schönheit" von mir zu geben.

Ich muss zugeben, auf der einen Seite ist es geradezu grausam, diese Vorfreude und diese Sehnsucht, auf der anderen Seite hat es schon etwas philosophisches als Erwachsener immer noch dieses Gefühl erleben zu können wie ein Kind.
An dieser Stelle erst einmal noch ein dickes Lob und Dankeschön an euch für das Übergabeprotokoll. Sensationell. Meine Frau, die ein Haar in der Suppe auf 5km Entfernung sieht, hat sie akribisch abgearbeitet. Alles Top bis auf ein Kratzer im Kunststoff am Beifahrersitz. Man hat noch versucht es zu polieren, wurde sogar kurz in die Aufbereitung gefahren, aber so richtig hinbekommen haben sie es nicht. Egal, 50€ Tankgutschein.
Während der kurzen Resteinweisung, als sie wieder da stand, lief sie schon warm. Meine Herren hat das gestunken, ob das der Kunststoff war, der zum ersten Mal im Motorraum warm wird und ausdünstet, die Kats, die das erste Mal richtig heiß wurden oder der ominöse Unterbodenschutz, der mal gern am Auspuff verbrennt, ich weiß es nicht. Aber 50km später war das Thema weitestgehend gegessen. Nebenbei, als wir endlich aus der Halle rollen durften, waren schon 21,4km auf der Uhr. Mir scheint, die Wagen werden zwischen Ausstellung und Logistikzentrum auf eigener Achse bewegt.
Jetzt aber mal zum interessanten Teil.
Einsteigen, anschnalle, das erste Mal die Kupplung kommen lassen, das sanfte Brummeln des Motors, die ersten Meter aus der Hallo, in den Hof, vom Gelände, zur nächsten Tankstelle und einmal voll machen.

Danach Navi anwerfen und ab Richtung Autobahn. Meine Frau nebenbei Bilder gemacht von mir *grml* auf manchen Bildern sehe ich aus wie der Joker.

Interessantes Detail: Mein Iphone via Bluetooth verbunden, Navi an, meine Frau steckt ihres über USB an zum laden und *peng* AppleCar einrichten, Bluetooth weg, Navigation abgebrochen und so zweimal die richtige Ausfahrt verpasst.

So sind wir dann erst auf die A661 Richtung A3 gelandet. Was für eine Schotterpiste. Und was für ein erstaunlich geschmeidiges Fahrwerk. Ich bin ehrlich überrascht von einem Sportwagen, dass derartige Verhältnisse so komfortabel geschluckt werden.
Das Schaltgetriebe, was für ein Traum. Geschmeidig, kurze Schaltwege und leichtgängig. Fühlt sich einfach großartig an.
Der Motor, muss ich den extra erwähnen? Außer vielleicht den schon süchtig machenden Durchzug mit Halbgas. Schwupps und auf 140.
Weiter auf die A3, danach A5 und dann erst einmal ein kurzer Zwischenstopp um was zu futtern und für ein kleines Bildchen.


So ab 200km habe ich mir dann mal erlaubbt, dem Pony ein wenig die Sporen zu geben, das Gaspdal auch mal ganz durchgedrückt und an die 5000U/min ging es auch 2-3 mal. Wahnsinn, einmal nicht aufgepasst und die 200 stehen an.
Hoffe die Einfahrjünger steinigen mich jetzt nicht.

Aber trotz allem war die Fahrt sehr gemütlich, zwischen 120 und 160. Es ist ein tolles Gefühl, wenn der V8 im 6. Gang gemütlich vor sich hinbrabbelt und sich dieses Gefühl ausbreitet, ja Du kannst wenn Du magst, aber Du musst nicht. Und während all die BMW's, Audis, kleinen Turbos und TDI's an einem vorbei fliegen oder gar vorher noch einem schier in den Kofferraum kriechen fühlt man eine Gelassenheit, die ich vorher nicht kannte.
Wir sind dann extra etwas früher von der Autobahn runter um noch ein wenig die Landstraßen zu genießen. Mittlerweile kam sogar die Sonne raus, die Straßen wurden auch abseits der Autobahn trocken und so konnten wir noch ein wenig mehr die Freiheit genießen.
Das nach der Ankunft Zuhause die Idee von einem Kaffee schnell wieder ad acta gelegt wurde um doch noch ein wenig mehr zu genießen, versteht sich von selbst.
So gut habe ich schon lange nicht geschlafen nach diesem langen und ereignisreichen Tag.
Was mir sonst noch auffiel außer einem grandiosen Gesamtpaket?
Bei leisem Asphalt und niedrigen Drehzahlen hört man ein leises Geräusch was ähnlich der Lüftung klingt, bei offener Drosselklappe dabei aber lauter wird. Ansauggeräusche?
Apple Car? Funktioniert recht gut, nicht jede angezeigte App tut so richtig, WhatsApp vorlesen lassen find ich prima, Antworten stürzte bisher aber jedesmal ab.
Sync3? Sprachsteuerung mit einer handvoll Versuchen bisher 100% Trefferquote. Freisprechanlage muss ich mir angewöhnen, dass ich nicht mehr schreien muss bei telefonieren. Klappt super.
Bedienung über das Lenkrad? Überraschend einfach und intuitiv. Gewöhne mich recht schnell dran.
Noch gewöhnungsbedürftig? Die Rückfahrkamera, ich dreh mich aus Gewohnheit einfach noch immer um und vergess die Kamera.

Die Soundanlage? Guter Klang, Bass etwas dröhnend, alles in allem aber zufrieden.
Die gefühlt drölftausend Einstellungen? Ambiente und Display farblich angepasst, ich stehe auf Grün zum Orange.

Morgendlicher Klang beim Start trotz ruhiger Start? Mein erster Gedanke "Ernsthaft? DAS nennst Du leise?"

Einziger negativer Punkt: Ich war den ganzen Tag auf Arbeit zu nix zu gebrauchen mit dem Wissen, dass sie da draußen auf dem Firmenparkplatz steht. Wird aber glücklicherweise eine Ausnahme bleiben, ich wohne zu nah an meiner Arbeit und kann hinlaufen. Heute Morgen mit reichlich Umweg zur Arbeit fahren war nur einem Versprechen geschuldet.
Verbrauch laut Anzeige vom Bordcomputer 1: 12,6l, BC2 sagt 13,1l, auch wenn die KM-Anzahl nur um 1km abweicht. Sei es drum, 380km sind runter, Restanzeige sagt 90km. Wenn das der Verbrauch ist für diese Emotionen, dann ist das mal ein Spottpreis.

Fazit bisher nach 2 Tagen Mustang fahren. Ich liebe es. Es fühlt sich immer noch surreal an, so einen tollen Wagen draußen in meiner Garage stehen zu haben, es ist surreal, wenn ich das Tor öffne und diese Schönheit mich anstrahlt. Das Gefühl von Ehrfurcht und Stolz ist wunderbar.
Ich werde jeden guten Tag genießen und wenn dann mal ein schlechter Tag kommen sollte, so soll er kommen. Es wird aber nicht Morgen sein und nicht Übermorgen. Und da keiner in seinem Wagen steckt, kann nur die Zeit zeigen, was uns mit unserer Harley Quinn noch bevorstehen wird.
Jetzt steht mir erst einmal eine Woche Strohwitwer ab Samstag bevor mit einer recht guten Wetterprognose. Da werden noch ein paar km mehr zusammen kommen. Ich werde wenn gewünscht euch auf dem Laufenden halten.