Das Auto hat mehrere 24h Rennen hinter sich die alle mehr oder weniger unproblematisch verliefen, mal ein Differenzial, mal ein Radlager oder ein Unfallschaden, durchgekommen ist das Auto bisher bei beiden Teams aber jedes Mal. Dazu noch zig VLN Rennen ohne Probleme.
Auch die 4 VLN Rennen dieses Jahr ist der Mustang einwandfrei durchgaloppiert.
So haben wir uns keine Sorgen gemacht, dass es am 24h Rennen grössere Probleme geben könnte. Aber diesmal kam alles anders.
Am Donnerstag im ersten Qualifying hat sich der Motor nach ein paar schnellen Runden verabschiedet, Pleuel abgerissen. Der Mustang ist auf dem eigenen Öl weggerutscht und nach einem Dreher zum Glück ohne ein anderes Auto zu treffen stehen geblieben

Nachdem ich den Schock verdaut habe war meine erste Handlung das Team zu fragen was die seit dem letzten VLN Rennen umgebaut haben. Der Motor hatte zwar schon ein 24h Rennen und 2 Saison VLN auf dem Buckel, aber trotzdem hatten wir damit nicht gerechnet.
Antwort, der ganze Tank war zur Reinigung auseinander und die Benzinpumpe die im Tank verbaut war wurde auf ausserhalb des Tanks verlegt. Dies wurde vom Team selbst durchgeführt, keiner hatte dabei daran gedacht, welche Auswirkungen solche Änderungen auf die Benzinversorgung eines 500PS Motors haben können.

Nun gut, aber was jetzt war die wichtige Frage, wie bekommen wir das Auto pünktlich aufs Rennen wieder fit?
OVR hatte zum Glück ein Ersatzmotor rumliegen. Das war der erste Motor aus dem Auto bei Tic Racing der auch schon einige Rennen auf dem Buckel hatte, aber von einem angeblichen Mustang Spezialisten revidiert worden war. Da das Team am Ring nicht für einen Motorwechsel ausgerüstet war, wurde das Auto kurzerhand aufgeladen und zu uns nach Mössingen gebracht.
In einer Nachtschicht haben wir dann den angelieferten Motor eingebaut.

Um 4:30 folgte dann die Ernüchterung beim ersten Starten, der Motor war falsch zusammengebaut, Steuerzeiten stimmen nicht und es hat sich gleich Wasser ins Öl gemischt.

Was waren wir kaputt und frustriert...
Aber wir wollten nicht aufgeben, also den Teamchef geweckt und gesagt sie müssen uns einen neuen Motor bis 15 Uhr anliefern, dann bauen wir den nach ein paar Stunden schlafen noch ein.
Es war schliesslich erst Freitag früh, das Rennen ist Samstagnachmittag. Und beide Fahrer arbeiten für/mit Ford zusammen, muss doch zu kriegen sein so ein neuer Motor.
Um 10:30 dann die Whatsapp, Motor gefunden. Nicht ganz um die Ecke, aber fährt gleich los zu uns.
Um 15 Uhr war der zweite kaputte Motor wieder draussen und dann hiess es warten auf den Ersatz. Freitags durch Deutschland, das kann auch mal länger dauern...

Um 18 Uhr ging es dann endlich Vollgas weiter.
Um 22 Uhr war dann unser persönliches 24h Rennen mit zweimal Motor aus- und einbauen vorbei, mit Erfolg, der Mustang läuft wieder und ist auf dem Weg zurück zum Nürburgring!

Die ersten Runden im Warmup am Samstag absolviert der Mustang problemlos, es kann losgehen.
15:30 Rennstart, Auto läuft einwandfrei bis in den frühen Abend, dann zickt die Lichtmaschine. Nach knapp einer halben Stunde Standzeit ist der Mustang mit frischer Lichtmaschine wieder unterwegs.
Runde um Runde ohne Probleme durch den strömenden Regen bis zum Rennabbruch in der Nacht.
Um 8 Uhr dann Neustart, weiterhin ohne Besonderheiten bis einer unschönen Begegnung mit einem Aston Martin am späten Vormittag. Ende Start Ziel hat unser Fahrer extra viel Platz gelassen damit der Aston vorbei kommt, leider hat sich dieser aber verbremst und hat uns mitten in die Beifahrertür getroffen und einmal auf die Seite geschoben. Autsch!
Auto kam zurück in die Box, Schweller weggemacht der nur noch halb dran hing, kurz drüber geschaut ob sonst alles fest/ganz ist und weiter gings.
Die Strecke war inzwischen trocken und wir haben auf Slicks gewechselt.
Aber der Nürburgring hat seine eigene Laune und noch in der ersten Runde auf Slicks hat es wieder angefangen zu regnen. Im Fernsehen war ein wunderschöner Drift des Mustangs zu sehen, natürlich ungewollt, war auch ein langer Weg zurück in die Box im Nassen. Also Regenreifen wieder drauf und weiter.
Inzwischen hat sich die Begegnung mit dem Aston doch bemerkbar gemacht, das Radlager fing an Geräusche zu machen, mit jeder weiteren Runde wurde das Differential auch lauter. Aber so kurz vor Schluss musste das Pony einfach durchhalten!
Zwar kräftig angeschlagen aber doch am Ende der 24h über die Ziellinie gefahren




Viele Grüsse
Ana