Ich habe es getan! Ich habe meinen Mustang GT mit seinem wunderbaren V8 gegen einen schnöden 2.3 Vierzylinderturbomotor getauscht.
Doch beginnen wir vorne:
Ich habe mir unseren Mustang im Jahr 2016 bewusst gekauft…V8 musste es ein und Automatik und natürlich oben offen…das habe ich bei seinen Vorgängerfahrzeugen gemerkt. Ab V8 mach es offen viel mehr Spaß.
Doch da gab es meine Frau, die mich ernsthaft in Sachen V8 missionieren wollte und mir den Ecoboost schmackhaft machen wollte

Immerhin hat Ihr Focus ST auch nur ein 4 Zylinder und ausreichend Power.
Ähm…für einen kurzen Moment habe ich gedacht „Niemals“ … dieser Moment dauert noch an

Aber dann, nach fast 2 Jahren Mustang GT, habe ich beschlossen auf den Eco umzusteigen. Natürlich offen und natürlich Automatik. Und in meiner Lieblingsfarbe…blau! Nicht mehr im schnöden Weiß wie der V8.
Ich steige also in den Ecoboost von Alex ein, lasse ihn auf dem Beifahrersitz Platz nehmen und unsere Frauen hinter uns in einem für diesen Moment unbedeutendem Wagen.
Dann starte ich den Motor…ähm…Motor? Ich hör nix, aber der Drehzahlmesser zeigt untrüglich, dass sein 2,3 L Aggregat am Leben ist. Komisch…kenn ich so nicht vom Mustang und das ist ungewohnt.
Aber der sanfte Druck auf das kleine schwarze, da rechts unten zeigt…es geht vorwärts

Da hätten wir also schon den ersten „gravierenden“ Unterschied. Er ist leise!
OK, dass kann auch daran liegen, dass in meinem GT eine Klappenanlage von MAB-Power den V8-Sound dezent…Nein!…deutlich zu unterstreichen vermag.
Und dann ist da noch ein Unterschied. Man spürt ihn nur im Ansatz, aber da werkelt ein Turbo. Dementsprechend entfaltet sich die Leistung ein wenig anders als im V8.
Hier geht es früher und anhaltend vehement zur Sache, leichtfüßiger vielleicht…der Sauger braucht Drehzahl für die gleiche Übung…allerdings versorgt der V8 uns dann auch auditiv deutlich besser…aber das hatten wir schon.
Im Normalbetrieb schüttelt der Sauger seine Kraft aus dem Ärmel und der GT lässt sich schaltfaul bewegen, kann aber trotzdem jederzeit anders. Der Eco ist irgendwie immer bereit zum Sprung und nicht so gelassen.
Das Fahrwerk (Gewinde von Pedders, wie beim GT) fühlt sich gut an. Ich kann nicht so richtig sagen, ob er sich tatsächlich leichtfüßiger fährt, oder flinker um die Ecken geht, aber das Ganze kommt mir sehr bekannt vor.
Äußerlich und von Innen gibt es bis auf die Front und die Heckblende keine Unterschiede. Und auch diese Feinheiten sind eher etwas für Auskenner.
Zurück zur Leistung. Die Leistungsentfaltung macht mir als Jahrelanger Turbofahrer Spaß. Auch die abgelieferte Performance reicht völlig aus. Es sei denn, man hetzt gern am Anschlag über deutsche Autobahnen oder Rennstrecken.
Ich bin also ob der Leistungsausbeute und Darbietung des ECO positiv überrascht.
Was den Verbrauch angeht...so 1-2 Liter weniger als der GT nimmt sich der Eco…aber wenn das am Ende der Grund für eine Kaufentscheidung ist…ich weiß nicht. Zumal beide denselben Saft tanken.
Ach…dann hatte der Wagen auch noch etwas, was andere nicht haben. Ein zuschaltbares Tuning von COOB. Wow…wenn das erstmal aktiv ist, beißt er noch mehr zu. Alles wird ein wenig aufgeregter und aggressiver. Nicht unbedingt Mustang-Like, aber schön.
Ich muss abschließend sagen, ich habe mich fast wie zu Hause gefühlt, möchte aber meinen V8 dann doch nicht wegen der 1-2L Minderverbrauch und den geringeren Anschaffungs- und Unterhaltskosten eintauschen.
Ich glaube das im echten Leben beide Wagen dicht beieinander sind. Wenn selbst mein BMW (335d) sich auf der Autobahn erst jenseits der 200 leicht abhängen lässt, sollte der Eco auch mithalten können…vor allem mit dem Tune.
Ja Schatz, der Eco hätte es auch getan. Aber mir persönlich hätte dann das Stück Spaß gefehlt, welches ich mit einem amerikanischen Mustang immer in Verbindung gebracht habe. Ein vor Kraft kaum zu bändigendes Auto mit mächtig Souuuuuuuuuund.
Alex! Ich will meinen V8 zurück…HE! Raus da! Das ist meiner…geh da raus
