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Meine V8 Ikone ist der BMW S65 Motor.
Hubraum 3.999 cm³, Bohrung 92,0 mm × Hub 75,2 mm, Verdichtung 12,0:1, Leistung 309 kW (420 PS) bei 8300 U/min und Drehmoment 400 Nm bei 3900 U/min, Höchstdrehzahl 8400 U/min , Doppel-VANOS, Motorgewicht 202kg, Cross-Plane Kurbelwelle, Bauzeit bei BMW: 2007–2013
Verwendet in den Modellenreihen E90, E92 und E93 (M3)
Ab 2010 wurde der Motor auch vom Rennmotorenhersteller Judd in Australien in Lizenz mit einigen kleineren Verbesserungen als "HK2011" Rennmotor gefertigt und an Kundenteams verliehen. Die Begründung von Judd lautete, dass dies weltweit der beste Großserien-V8 dafür sei, Basis für einen Rennmotor zu werden.
Wenn man sich diesen Motor anschaut, fällt einem als Erstes die unglaubliche Kompaktheit auf.
Ein 4 Liter V8, der auf den ersten Blick aussieht, als wenn es ein Motorrad Motor wäre.
Der Motor ist für mich als Mustang-Liebhaber auch deswegen eine V8 Ikone, weil es Gerüchten zufolge die heimliche Benchmark bei der Entwicklung des 5.0 Coyote und des 5.2 Voodoo-Motors war. So soll es ist kein Zufall sein, dass die Maximaldrehzahl des Voodoo genau die 8400 U/min sind, die der S65 schon 2007 erreichte. Auch wenn der Voodoo eine "Flat plane crank" also eine Kurbelwelle nach Ferrari-Vorbild aufweist.
Böse Zungen behaupten auch, dass die beim Coyote Gen. 2 erreichte Leistung von 421 PS (1 PS mehr als der BMW S65 Motor) ebenso kein Zufall gewesen sei. Die erste Coyote Generation im Jahr 2011 hatte auf Grund der sehr kurzen Entwicklungszeit nur die Vorgabe "it has to make 400" , was damals mit 412 PS locker übertroffen worden war.
Für mich persönlichh ist ein weiterer interessanter Zufall, dass der in div. Rennserien eingesetzte getunte M3 ALMS (E92) statt der 309kw (=420PS) eine Leistung von 357kw (485 PS) abdrückte. Haargenau der Wert, den mein Evo ultimate getunter Mustang liefert.
Viele der Merkmale des später entwickelten Coyote finden sich schon im S65.
Die Unterschiede erklären sich durch die Ford-Eigenentwicklung und gewisse Traditionen bei Ford.
So kam Ford den Wünschen der US-Kundschaft nach, die nach den 4.6 und 5.4 Motoren der Modular-Serie wieder wie früher einen "Five-Oh" Motor haben wollten. Und das hatte auch mit den US-Wettbewerbern zu tun, die allesamt größere 6.2 ltr. oder in Sondermodellen sogar 7.0 Liter-Motoren anboten.
Man orientierte sich zudem am vorhandenen Maschinenpark in den Motorenfabriken und baute daher keine Gehäuse, die noch größere Bohrungen zugelassen hätten, als sie bei 100mm Mittenabstand der Zylinder möglich waren (das Höchstmaß das mit dem vorhandenen Maschinenpark machbar war). Eine weitere Bohrungsvergrößerung über das Maß des Coyote Gen.2 wurde erst in geringem Umfang durch den Wegfall der Laufbuchsen und die direkte "Arc-wire" Plasmabeschichtung der Zylinderbohrungen im Coyote Gen.3 ab Herbst 2017für das Modelljahr 2018 erreicht.
Der 1 ltr. größeren Hubraum konnte so also nur durch einen wesentlich größeren Kolbenhub erreicht werden, wodurch man beim Coyoten so einiges an Drehvermögen opferte. Dennoch war und ist die zunächst vorgegebene Grenze von 7.000 U/min beim Gen.1 Coyote ohnehin schon sehr hoch für einen Alltags-US-V8 mit 5 ltr.Hubraum. Die 7300 bzw. 7500 U/min bei den späteren Coyote-Versionen sind noch beachtlicher.
Der BMW S65 lieferte da noch viel mehr. Serienmäßig drehte er wie berichtet bis auf 8.400 U/min und hielt das auch aus. Die nachbearbeiteten und im Detail verbesserten Judd-Rennmotoren drehten um die 11.000 U/min und drückten ohne Aufladung über 600 PS ab (Hörensagen, wenn einer eine Quelle mit Detail Infos hat, bitte melden) !
Der BMW S65 wäre selbst heute, 14 Jahre nach seiner Vorstellung, immer noch modern.
Jedenfalls nach den Maßstäben Leistung , Drehvermögen, Gewicht, Abmessungen und Zuverlässigkeit.