Hallo Jens
@Nachtaffe , ist erledigt.
Meine Meinung zu dem Artikel:
Ich sitze da zwischen dem AMS-Stuhl und dem Ford-Stuhl.
Ford hatte die Weichenstellung hin zum Batterie-Auto verschlafen. Hatte auch in USA noch einige Probleme zu bereinigen. Dann musste man schnellstmöglichst die Weichenstellungen nachholen, was enorme Investitionen erforderte und musste sich gleichzeitig überlegen, von welchen Autos man viel verkaufte und von welchen Jahr für Jahr weniger. Um zu sehen, in welche Autos man für die Zukunft noch investieren konnte.
Dummer Weise waren die Autos, die im Verkauf gut liefen, hauptsächlich SUV-artige, Pickups und Performance-Fahrzeuge. Ging in USA alles in die Richtung "Gas guzzler". Performance Cars sind dazu noch CO²-mäßig kritisch und können in den nächsten Jahren Millionen kosten. Bleiben für Europa "sportliche" Gebrauchsvehikel und Pritschenwagen. Aber die müssen in Bezug auf CO² extrem einsparen, die US-Modelle kann man aufgrund der CO²-Strafzahlungen unmöglich in großen Stückzahlen nach Europa bringen.
Kleinwagen à la Fiesta wurden immer weniger verkauft, normale Limousinen und Kombis wie der Mondeo auch immer weniger.
Normal, dass man da auf Kuga, Puma und evtl. wieder erneut auf den (ultrabrutalhässlichen) Ecosport setzt.
Leider fehlt der als Crossover angekündigte Mondeo-Nachfolger immer noch, das hängt aber damit zusammen, dass man die Batteriesparte stärker ausbauen will, um auch zukünftig ein paar sportliche Nischenautos wie den Ranger Raptor, den Mustang und den Bronco anbieten zu können, zwischenzeitlich war ja auch der F-150 mit und ohne Batterien für Deutschland im Gespräch.
Explorer und Capri sollen also die Rettung im Mittelklasse-Segment bringen, dazu der etwas größere Mach-E.
Ein Konkurrent namens Focus im eigenen Stall mit modernen Verbrennern würde den E-Kisten Stückzahlen klauen und damit erschweren, weiter schöne Performance-Autos mit Verbrenner verkaufen zu können (wegen der CO²-Strafzahlungen beim Flottenverbrauch).
Es hängt für Ford also sehr viel davon ab, ob Explorer und Capri sich nach dem schlechten Start gut verkaufen und ob der Mach-E ein Facelift kriegt und sich besser als bisher verkauft. Vielleicht wenn die nächste Regierung Klarheit in Sachen Förderung von E-Autos und privaten Solaranlagen schafft.
Das größte Problem für Ford ist in meinen Augen, dass diese beiden Modelle für das Überleben von Ford in Europa wichtig sind, aber auch wegen der sehr unglücklichen (oder auch dummen) Namenswahl im Moment keine großen Gefühle erregen und sich schlecht verkaufen, obwohl sie besser als viele andere vergleichbare Autos sind. Es dauert bis sich herum spricht, dass diese Autos besser sind als man sie am Anfang macht. Dazu kommt der unattraktiv hohe Preis. Ford muss hinlangen, weil man viel Geld für die Übernahme der bei VW entwickelten Technik und den Umbau der Firma und der Fabriken zahlen muss.
Trotzdem: Wenn ich mir
heute einen
sofort verfügbaren neuen Zweitwagen kaufen
müsste, dann wäre das ein Capri Premium mit Hinterradantrieb und großer Batterie, dazu am Haus eine PV-Anlage aufs Dach, eine Speicherbatterie in den Keller und eine Wallbox an die Hauswand.
Vor diesen Investitionen wüsste ich aber gern, was gefördert wird und das es wirtschaftlich vernünftig ist.
Das ist derzeit leider nicht absehbar und die E-Fahrzeugpreise sind zudem alle viel zu hoch.
Deshalb läuft bei uns b.a.W. der alte Mazda 3 weiter, denn der ist absolut zuverlässig, hat sich auch längst bezahlt gemacht und reicht als Zweitwagen völlig aus.