Mit etwas Verzögerung auch nochmal ein Hallo von mir in die Runde. Ich bin nun auch seit ein paar Wochen
stolzer geknickter Besitzer eines Pony. Direkt nachdem ich den Wagen vom Händler geholt hatte habe ich die erste ca. 80 km lange Fahrt angetreten. Ein paar Tage später dann die zweite Fahrt. Auf dem Rückweg abends im Dunkeln war es dann passiert. Einem LKW einer ausländischen Spedition war kurz zuvor ein Reifen geplatzt. Da ich noch einen PKW vor mir hatte hatte ich dann auch keine Chance der - vermutlich - Karkasse auszuweichen. Dies wäre aufgrund der Größe dieser wohl auch schwierig geworden. Der Vordermann war übrigens auch drüber gefahren und ein paar hundert Meter weiter dem leichten Kurvenverlauf folgend standen dann schon der LKW und weitere PKW mit Warnblinker am Seitenstreifen. Da sich hier die insg. 5 Spuren trennten und ich auch noch die Sicht durch einen weiteren LKW zunächst verdeckt hatte konnte ich nun aber nicht mehr dorthin rüberwechseln bzw. anhalten und musste der anderen Autobahnseite folgend weiter fahren. Zu diesem Zeitpunkt kam dann auch eine Warnung im Infosystem vor Gegenständen auf der Fahrbahn. Toll. Ein Anruf bei der Autobahnpolizei ergab sodann, dass die Kollegen gerade bei der Unfallaufnahme wären und zurückrufen würden was aber nicht geschah. Eine erste Begutachtung nachts zeigte dann auch zunächst keine äußerlichen Schäden. Auch wenn das zwei ganz schöne Schläge waren. Spätere Anrufversuche meinerseits bei der Autobahnpolizei liefen erstmal ins Leere und erst zwei drei Tage später bekam ich wieder eine junge Beamtin ans Telefon. Diese konnte zu dem Unfall aber keinerlei Dokumentation finden. Es gäbe ja schließlich so viele Unfälle und sie könne da halt nichts machen. Im System wäre nichts. Das ist jetzt nicht wahr fragte ich sie noch. Denn ein Besuch bei meiner Werkstatt hatte mittlerweile leider Schäden an einem Seitenschweller bzw. der hinteren "Finne" gezeigt, welche fast abgerissen war. Und auch das Schutz"blech" unter dem Motor aus Plastik war kaputt. Jetzt hatte ich schon leichte Panik, dass ich am Ende noch auf dem Schaden sitzen bleiben würde. Immerhin hatte ich vor der Fahrt die Dashcam schon mal provisorisch angebracht und konnte nach Sichtung des Videomaterials (bzw. Pixelbrei) und etwas Google die Spedition im Ausland ermitteln. Die Beamtin hatte mir dann noch empfohlen früh morgens am nächsten Tage wieder anzurufen. Dann sei wieder die Dienstgruppe vom Unfalltage im Dienst. Gesagt getan und ich erkannte am nächsten Morgen direkt die Stimme des Beamten am Telefon wieder. Auch er konnte sich sofort an mich erinnern und rief seinem Kollegen im Hintergrund noch "der Mustang" zu

. Das war eine riesen Erleichterung, denn nun hatte ich alles was ich wohl zur Schadensabwicklung benötigen würde. Auch die Spedition die ich zwischenzeitlich angeschrieben hatte hatte sich zurückgemeldet. Allerdings sei sie selber Geschädigter, da es sich um die Zugmaschine eines Fahrers eines östlichen Landes handeln würde. Fuck. Das wird ja immer besser. Eine kurze Recherche ergab, dass hier vor einiger Zeit wohl auch eine größere Versicherung insolvent ging und es viele Geschädigte gab die auf den Kosten sitzen geblieben waren, da die Unfallfahrer damit keine gültige Versicherung mehr hatten. Was ich bis heute nicht verstehe. Der LKW ist ganz offensichtlich im "Corporate Design" der Spedition lackiert passend zu den Aufliegern aber soll nicht zu dieser gehören? Man kann denke ich eins und eins zusammen zählen warum dies wohl so gehandhabt wird. Mittlerweile war ich auch kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Denn meiner Meinung nach eierte das Pony an dem Vorderrad das den Reifen als erstes überfuhr. Am Ende ist womöglich noch die Karosserie verzogen und der Wagen ein halber Totalschaden? Nach der zweiten Fahrt! Der Gutachter darauf angesprochen meinte dann, dass das vermutlich Einbildung sei. Es gäbe da auch einen Begriff für

. Eine weitere Testfahrt meinerseits ergab dann, dass das Pony wohl doch halbwegs geradeaus läuft

. Man sollte sich halt keine abschüssige Straße suchen

. Und das Eiern auf einer scheinbar ebenen leicht abschüssigen Straße im Gewerbegebiet bei ca. 9 km/h konnte ich dann auch mit einem anderen Fahrzeug an genau jener Stelle nachvollziehen. Somit war klar, dass es sich wohl einfach um nicht erkennbare Unebenheiten im Straßenbelag gehandelt hatte. Auch wenn ich mir extra einen augenscheinlich perfekt flachen Straßenabschnitt ohne Flicken ausgesucht hatte. Aber die Krux an der Geschichte war, dass ich keine Chance hatte das Pony kennenzulernen. Jedes Geräusch bei den folgenden Fahrten - jedes Knacken in der Konsole - hatte unweigerlich sofort die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Ist das normal? Muss das so sein? War das vorher schon gewesen? Was schleift da? Usw. Ich muss auch sagen, dass ich von einer Probefahrt abgesehen so ein Fahrzeug noch nie zuvor gefahren bin. Bei einem weiteren Werkstattbesuch ist mir dann - nur beiläufig - aufgefallen, dass beim Aufbocken vorne "Wasser" auf den Werkstattboden geflossen ist. Eine kleine Pfütze war entstanden. Zunächst habe ich mir nichts dabei gedacht, aber komisch war es schon. Denn es war zwar an dem Tag und glaube auch am Tag zuvor (ausnahmsweise) mal trocken gewesen. Am nächsten Morgen nach dem Aufstehen schaue ich in der Fordpass App rein schaue mir den Reifendruck an und dann noch den Ölstand wie ich es zuvor immer mal wieder getan hatte. Dann der Schock. Der Ölstand ist auf >>0<<. In Worten NULL! Bestimmt nur ein Appladefehler. Noch zweimal in der App runtergewischt zum Aktualisieren der Anzeige. Aber das Öl blieb leer. Panik. Sofort erinnere ich mich an die Pfütze in der Werkstatt erleide bei dem Gedanken daran einen halben Herzinfarkt. Das Pony musste wohl von mir unbemerkt in der Nacht das zeitliche gesegnet haben und am Stellplatz in einer Blut- äh Öllache verendet sein. Sofort in den Anorak und raus die 500 m zum Pony gerannt. Was würde mich dort erwarten? Dann die Erleichterung. Keine Öllache zu sehen und nachdem ich das Pony kurz wiederbelebt äh die Zündung aktiviert hatte zeigte mir die gottverdammte App auch wieder einen Ölstand von 100% an. Meine Nerven. Immerhin habe ich nach den ersten 1200 km nun die Hoffnung, dass neben dem Plastik tatsächlich nichts weiteres kaputt gegangen ist. Gewissheit wird hier aber nur die Reparatur bringen. Die Schadensabwicklung würde sich aber aus Erfahrung bei Unfallgegnern im Ausland länger hinziehen. Heute habe ich aber zum Glück erfahren, dass der Fahrer wohl über eine gültige Versicherungslizenz verfügt. Und so wird am Ende hoffentlich doch noch alles gut auch wenn ich auf diese völlig unnötige Erfahrung gerne verzichtet hätte. An diesem Tag war zwischen dem Pony und mir viel kaputt gegangen. Aber da hilft nur fahren fahren fahren. Ich hoffe der ein oder andere konnte ein wenig schmunzeln bei dem Text. Mir zaubert das Pony zum Glück mit jeder Fahrt ein Lächeln ins Gesicht.