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Mindest-Drehzahl Automatik - Schaltzeitpunkte
Verfasst: 11. Jan 2016, 18:03
von Bikomi
Hallo zusammen,
ich habe mal eine Frage zu den Schaltzeitpunkten der Automatik.
Wann schaltet diese in D bzw. S automatisch runter, also ohne paddles.
Hintergrund ist, dass ich bisher zwei GT Convertibles mit manueller Schaltung zur Probe hatte und es einfach liebe bei 1000rpm die Landstraße lang zu cruisen (dt. kriechen.

). Im unteren Drehzahlbereich hat der V8 einfach ein wunderschönes unaufdringliches Blubbern wie ein Schiffsmotor.
Kann man die Automatik auch mit 1000 rpm fahren oder schaltet diese schon bei 1300 rpm oder so in den nächstniedrigeren Gang?
Gruß Bikomi.
Re: Mindest-Drehzahl Automatik - Schaltzeitpunkte
Verfasst: 11. Jan 2016, 23:15
von GT302
Habe zwar einen Fastback, dürfte aber nicht weiter stören.
In D schaltet die Automatik relativ früh hoch und bei geringer Last bleibt sie durchaus auch da, solange man keinen zu hektischen Gasfuß hat oder den Tempomaten nutzt. Und ja, der Klang ist wirklich schön und hat tatsächlich was von Schiffsmotor, aber ohne Aftermarket-Abgasanlage ist das Motorengeräusch meines Erachtens in diesem Bereich doch sehr leise. Und bei Geschwindigkeiten im Bereich von 70 km/h würde ich beim Convertible durchaus von deutlichen Windgeräuschen ausgehen. War zumindest im 2015er Camaro SS Convertible der Fall.
Beispiel:
Stadt 60 km/h, keine Steigung, nur Geschwindigkeit halten: Dann zeigt der Drehzahlmesser bei mir etwas im Bereich 1100 rpm, also 6. Gang
Landstraße 70 km/h, durchaus leichte Steigung, schätze mal 1-2%, ebenfalls ohne zurückschalten im 6. Gang irgendwas um 1400 rpm. Der Motor hat da gefühlt auch noch genügend Leistungsreserven für leichte Beschleunigung.
Landstraße/AB 100 km/h, da ist der Motor direkt bei etwa 1800-1900 rpm und klingt natürlich deutlich anders und ist wesentlich präsenter.
Das Problem ist eher die Übersetzung (Automatik im 6. Gang etwa 6% kürzer, EU spec mit 3,55 final). Mit der Übersetzung kommt man bei Landstraßentempo nicht auf irgendetwas im Bereich von 1000 rpm, auch wenn der Motor dann noch ungefähr die 100 km/h halten dürfte - dafür braucht man ja nur etwas in der Größenordnung von 30 PS...
In diesem Zusammenhang macht der S-Modus ohne Paddle-Betätigung keinen Sinn. Dann dreht der Coyote wesentlich höher.
Also: Meiner Erfahrung nach ist die Schaltstrategie in D zum Cruisen recht brauchbar und hält Gänge ausreichend lang, solange man dem Motor nicht zu viel abverlangt. Mit einem manuellen Getriebe würde ich vermutlich meistens mit deutlich höheren Drehzahlen fahren, allein schon weil ich meinem früheren Vierzylinder keine 1000 rpm antun konnte und wollte. War dann sehr überrascht, wie zurückhaltend die Automatik zu Werk geht, wenn es nicht anders gefordert wird.

Re: Mindest-Drehzahl Automatik - Schaltzeitpunkte
Verfasst: 12. Jan 2016, 07:52
von Norminator
aber bitte bedenken, dass es im einfahrtszeitraum nicht zu untertourigem fahren kommen soll!
(genau wie zu hochtourig)
Re: Mindest-Drehzahl Automatik - Schaltzeitpunkte
Verfasst: 12. Jan 2016, 21:51
von mc lane
Norminator hat geschrieben:aber bitte bedenken, dass es im einfahrtszeitraum nicht zu untertourigem fahren kommen soll!
(genau wie zu hochtourig)
für den, der nicht genau weiß, was richtig ist, gibt es beim Automatik eine ganz einfache lösung. nur auf d und nicht auf s, nicht mehr als 40-50% throttle, und nicht über 4000 u/min
Re: Mindest-Drehzahl Automatik - Schaltzeitpunkte
Verfasst: 12. Jan 2016, 21:52
von rubyfirst
Der beim AT so frühzeitige Wechsel in den 6. Gang (60 km/h) ist sicher der Grund für den lt. Prospekt um irre 1,5 Liter geringeren Spritverbrauch gegenüber dem MT (kombiniert 12,0 zu 13,5). Denn mit dem MT würde ich wohl auch nicht bei 60 in den 6. Gang schalten. Schaden durch untertouriges starkes Gas geben verhindert das AT dadurch, dass bei zu starkem Tritt sofort in eine niedrigere Gangstufe/höhere Drehzahl gewechselt wird.
Mein Eindruck deckt sich mit dem von GT302.
Re: Mindest-Drehzahl Automatik - Schaltzeitpunkte
Verfasst: 12. Jan 2016, 21:58
von GT302
Norminator hat geschrieben:aber bitte bedenken, dass es im einfahrtszeitraum nicht zu untertourigem fahren kommen soll!
(genau wie zu hochtourig)
Korrekt, aber wenn die Automatik ohne mein dazutun glaubt, den Motor gemütlich bei 60 km/h mit 1100 rpm drehen zu lassen, dann glaube ich der Automatik. Bei 60 km/h reichen schon ungefähr 10 PS, um die Fahrwiderstände auszugleichen. Und die erreicht der Motor vermutlich falls gefordert schon bei Leerlaufdrehzahl (muss man aber nicht machen). Wenn man deutlich mehr Leistung abruft, schaltet die Automatik selbstverständlich zurück, sodass der Motor auch dann nicht unnötig gequält wird. Passt schon

Re: Mindest-Drehzahl Automatik - Schaltzeitpunkte
Verfasst: 13. Jan 2016, 06:28
von mack
rubyfirst hat geschrieben:Der beim AT so frühzeitige Wechsel in den 6. Gang (60 km/h) ist sicher der Grund für den lt. Prospekt um irre 1,5 Liter geringeren Spritverbrauch gegenüber dem MT (kombiniert 12,0 zu 13,5). Denn mit dem MT würde ich wohl auch nicht bei 60 in den 6. Gang schalten. Schaden durch untertouriges starkes Gas geben verhindert das AT dadurch, dass bei zu starkem Tritt sofort in eine niedrigere Gangstufe/höhere Drehzahl gewechselt wird.
Mein Eindruck deckt sich mit dem von GT302.
Die ersten 5'000 km mit 10.8 l

Re: Mindest-Drehzahl Automatik - Schaltzeitpunkte
Verfasst: 13. Jan 2016, 19:05
von Bikomi
Danke an GT302 für die Mühe und die Infos!
Hatte die 1000U/min tatsächlich mit dem manuellen GT Convertible in der Stadt drauf.
Und ja da geht noch was mit einer guten Sport-AGA. ^^
Aber hab momentan eine Motorsport-AGA ab Turbo unterm GTI und muss sagen es war auch mal wieder schön im ruhigen Mustang GT zu cruisen.
Sport-AGA für den GT will ich mal nicht ausschließen, aber persönlich bin ich sehr zufrieden mit der Serien-AGA im Vergleich zu anderen Marken/Modellen.
Man hört schon, dass da ein Ami kommt.
Wegen den Windgeräuschen muss ich sagen, dass ich positiv überrascht war angesichts Größe und Preis des Mustang.
Bei Tempo 100 empfanden wir das noch sehr ruhig und Tempo 130 war auch noch OK... und das alles ohne Windschott.
Zum Thema Einfahren: Da muss ich sagen würde ich schon am liebsten manuell fahren, da man einfach mehr Einfluss/Kontrolle hat (nicht zu niedrig, nicht zu hoch, wechselnde Drehzahlen...)
Andererseits denke ich die Automatik wird schon wissen was gut für den Motor ist, auf lange Sicht auf jeden Fall und beim Einfahren... wäre die Frage, ob 1000 rpm beim 5.0 schon untertourig sind?
Mit dem GTI brauch ich gar nicht an 1000 rpm zu denken, da bleibe ich stur bei 2000rpm damit auch sofort was bei rumkommt beim Tritt aufs Pedal.

Re: Mindest-Drehzahl Automatik - Schaltzeitpunkte
Verfasst: 13. Jan 2016, 19:36
von GT302
Ob 1000 rpm untertourig sind, hat schnell viel mit Glaubenskrieg zu tun. Selbst bei einem Dickschiff wie einem Tahoe/Suburban mit deutlich größeren Fahrwiderständen fühlt sich der dortige, schwächere V8 bei niedrigen Drehzahlen sehr wohl - wie immer vorausgesetzt, man will eine relativ niedrige Geschwindigkeit halten und nicht großartig beschleunigen.
Immerhin ist der Zündabstand ja nur halb so groß wie bei einem 4-Zylinder und damit ist die Drehmomentabgabe beim V8 von Haus aus viel weniger wellig. Der V8 zündet entsprechend so oft, wie ein 4-Zyl. bei 2000 rpm. Daher wird bei gleicher Leistungsabgabe des Motors die Kolben-Pleuel-Kombination auch nur mit ungefähr die Hälfte der Kraft beaufschlagt, die zusätzlichen Reibungsverluste etc. vernachlässigt.
Meine Erfahrung mit dem S-Programm zum Einfahren (manuelles Schalten) deckt sich mit der Empfehlung von mc lane. Ich habe mich schon zwei bis drei mal bei knapp 5000 rpm wiedergefunden, obwohl ich es bei 4000 rpm belassen wollte, daher für die sehr vorsichtigen Leute unter uns lieber D. Gerade im 1. Gang dreht der V8 sehr schnell hoch, wenn man auch nur ein bisschen mehr Gas gibt und dann haben die Schaltwippen auch noch eine nicht zu unterschätzende Verzögerung.
Was soll's, sieben Jahre Garantie. Scherz.

Re: Mindest-Drehzahl Automatik - Schaltzeitpunkte
Verfasst: 14. Jan 2016, 09:05
von cleveland
Die Automatik bei mir fährt ebenfalls, wie GT302 es schreibt : recht niedrige Drehzahl in Dörfer/Stadt, und recht früh in der letzten Stufe.. Autobahn und Landstrasse halt etwas mehr krach wegen dem dann doch etwas kurzen 6. Gang. Deswegen schaltet er aber auch auf der Bahn nicht sofort in eine kleinere Stufe bei etwas Beschleunigung.
Den S Automatik modus nutze ich nie, finde ich sogar unbequem, da er beim langsamerwerden selbst runterschaltet. Das macht er im D nicht. Er lässt, wie eine typische Automatik eher ausrollen. Die Paddels sind zum Hochschalten etwas langsam, besser geht finde ich das Runterschalten. Superschnell sind beide Vorgänge natürlich nicht.. das Getriebe ist ja auch eher aus einem Pickup als aus einem Sportwagen. Funktionniert aber für mich zufriedenstellend, da er im S manuellen Modus die Gänge brav hält und Kickdowns ignoriert. So kann man auf Landstrassen zwischen 3. und 4. Stufe zappen und Spass haben.
Zum Einfahren : da ist man mit Automatik natürlich nicht so Herr wie mit einer Schaltung.. aber Sorgen würde ich mir nicht machen : um einem >400PS Motor dauerhaft zu schaden muss diese Leistung sehr oft ausgenutzt werden.. er ist ja standfest auf die Leistung ausgelegt.. im Normalfall Alltag reichen 150 - 200PS ja fast immer aus, und echt benutzen tut man vielleicht 50.. Damit kann man so einem Motor gar nicht schaden. Und alleine Drehzahl macht ja nicht Leistung.. wenn man im Stand auf 6000 rpm mit einem Gasstoss hochdreht hat man vielleicht 3 PS genutzt.. ich würde mir bei einem 50PS Kleinwagen oder einem Turbomotor mit >150 PS pro Liter eher Gedanken um die Einfahrphase machen.. der Kleinwagen nutzt seine tatsächliche Leistung viel öfter und der Turbomotor ist auf die gekühlte und gut geschmierte Turbine angewiesen um überhaupt Leistung zu machen. Dennoch fallen aus diese Autos ja nicht reihenweise auseinander. Also zuviele Sorgen sollte man sich nicht machen.
Gruss, Laurent
Re: Mindest-Drehzahl Automatik - Schaltzeitpunkte
Verfasst: 14. Jan 2016, 10:07
von PonyGT
GT302 hat geschrieben:Ob 1000 rpm untertourig sind, hat schnell viel mit Glaubenskrieg zu tun. Selbst bei einem Dickschiff wie einem Tahoe/Suburban mit deutlich größeren Fahrwiderständen fühlt sich der dortige, schwächere V8 bei niedrigen Drehzahlen sehr wohl - wie immer vorausgesetzt, man will eine relativ niedrige Geschwindigkeit halten und nicht großartig beschleunigen.
Immerhin ist der Zündabstand ja nur halb so groß wie bei einem 4-Zylinder und damit ist die Drehmomentabgabe beim V8 von Haus aus viel weniger wellig. Der V8 zündet entsprechend so oft, wie ein 4-Zyl. bei 2000 rpm. Daher wird bei gleicher Leistungsabgabe des Motors die Kolben-Pleuel-Kombination auch nur mit ungefähr die Hälfte der Kraft beaufschlagt, die zusätzlichen Reibungsverluste etc. vernachlässigt.
Meine Erfahrung mit dem S-Programm zum Einfahren (manuelles Schalten) deckt sich mit der Empfehlung von mc lane. Ich habe mich schon zwei bis drei mal bei knapp 5000 rpm wiedergefunden, obwohl ich es bei 4000 rpm belassen wollte, daher für die sehr vorsichtigen Leute unter uns lieber D. Gerade im 1. Gang dreht der V8 sehr schnell hoch, wenn man auch nur ein bisschen mehr Gas gibt und dann haben die Schaltwippen auch noch eine nicht zu unterschätzende Verzögerung.
Was soll's, sieben Jahre Garantie. Scherz.

Alles perfekt auf den Punkt gebracht, Sebastian!
Das Thema mit dem richtigen Einfahren ist, so glaube ich, hier im gesamten Forum leicht überbewertet. Einfahren ist heutzutage einfach unkritisch.
Aber ich verstehe natürlich, - die

s sind ja unser aller Schätzchen

Re: Mindest-Drehzahl Automatik - Schaltzeitpunkte
Verfasst: 14. Jan 2016, 21:39
von GT302
cleveland hat geschrieben:wenn man im Stand auf 6000 rpm mit einem Gasstoss hochdreht hat man vielleicht 3 PS genutzt..
[Klugscheiß an] Kommt ganz darauf an, in welcher Zeit der Motor hochdreht. Während zügigem Hochdrehen sollte man eher von einer höheren zweistelligen Leistung ausgehen, umso mehr, je kälter/viskoser das Öl ist. Anlassen des Motors erfordert allein schon Leistungen von gerne 3 PS. Das halten der Drehzahl geht aber natürlich mit relativ wenig Leistung, da dann ja die träge Masse keine weitere rotatorische Energie aufnimmt. Trotzdem bin ich aber (nicht wirklich positiv) beeindruckt, wie groß die Bremsleistung des Motors durch Reibung ist, gerade in niedrigen Gängen und etwas höheren Drehzahlen kann man wegen des Übersetzungsverhältnisses des Getriebes relativ heftig ohne Bremsen verzögern. Acht großen Zylindern sei "dank". Ein ökologischer und ökonomischer Nachteil des Hubraums und der Zylinderanzahl, den ich verschmerzen kann.

[Klugscheiß aus]
Re: Mindest-Drehzahl Automatik - Schaltzeitpunkte
Verfasst: 15. Jan 2016, 07:54
von wdakar
GT302 hat geschrieben:cleveland hat geschrieben:wenn man im Stand auf 6000 rpm mit einem Gasstoss hochdreht hat man vielleicht 3 PS genutzt..
[Klugscheiß an] Kommt ganz darauf an, in welcher Zeit der Motor hochdreht. Während zügigem Hochdrehen sollte man eher von einer höheren zweistelligen Leistung ausgehen, umso mehr, je kälter/viskoser das Öl ist. Anlassen des Motors erfordert allein schon Leistungen von gerne 3 PS. Das halten der Drehzahl geht aber natürlich mit relativ wenig Leistung, da dann ja die träge Masse keine weitere rotatorische Energie aufnimmt. Trotzdem bin ich aber (nicht wirklich positiv) beeindruckt, wie groß die Bremsleistung des Motors durch Reibung ist, gerade in niedrigen Gängen und etwas höheren Drehzahlen kann man wegen des Übersetzungsverhältnisses des Getriebes relativ heftig ohne Bremsen verzögern. Acht großen Zylindern sei "dank". Ein ökologischer und ökonomischer Nachteil des Hubraums und der Zylinderanzahl, den ich verschmerzen kann.

[Klugscheiß aus]
Ein großes Orchester hat immer einen Nachteil, da es gefüttert werden muss und schon mal Reibungsverlustre entstehen. Aber wenn sie zusammen spielen, klingt es einfach bombastisch!

Re: Mindest-Drehzahl Automatik - Schaltzeitpunkte
Verfasst: 15. Jan 2016, 23:00
von Bikomi
Sobald das

da ist und die ersten 1-2tkm drauf sind, werde ich mal D, S und Paddles testen.
Vermutlich werde ich bei D hängen bleiben.
Ich werde sowieso ständig gefragt wieso ich mir ein Auto mit >400 PS kaufe, um dann damit gemütlich Landstraße zu cruisen.
Würde mal sagen: weil es geht.

und der Sound!
