hosseman hat geschrieben: ↑2. Jun 2019, 10:40
Es gibt keinen Verbrauch von Kältemittel, das ist ein geschlossenes System. Kältemittel tritt nur durch Undichtigkeiten aus bzw. diffundiert über lange Zeiträume (=Jahre) über Dichtungen.
Das Problem ist bei einem an sich dichten Kältekreislauf primär die Gleitringdichtung des Klimakompressors.
Das ist ein sogenannter "offener Verdichter" der über eine Riemenscheibe angetrieben wird.
Die Gleitringdichtung ist eine Materialpaarung die durch einen Ölfilm dazwischen abdichtet.
Da die Verdichter in der Regel horizontal eingebaut werden kann es passieren dass der Ölfilm bei längerer Stillstandszeit durch die Gravitation abreißt. Dann läuft die Materialpaarung ohne Schmierung und die Gleitringdichtung (in der Regel ist ein Ring aus gesintertem Kohlenstoff) "brennt durch".
In so einem Fall kann man z.B. bei einem Reisebus (Kolbenverdichter) die Gleitringdichtung tauschen, in PKW Anlagen (Taumelscheibenverdichter) nur den ganzen Kompressor.
Daher sollte man die Klimaanlage entweder immer wieder einschalten (beim Bus steht so etwas sogar in der Wartungsanleitung) oder immer eingeschaltet lassen. Damit wird die Gleitringdichtung mit Öl versorgt.
Noch zum Kältemittel, hier muss der GWP unter 1000 sein, also nix mehr mit R22, R134a sondern z.B. R1234.. in unterschiedlichen Ausführungen. Die Entwicklung von Kältemitteln mit möglichst niedrigen GWP kostet viel Geld und nach einer verhältnismäßig kurzen Zeit ist das Kältemittel nicht mehr zulässig. Das Kältemittel R1234.. wird von DuPont hergestellt, ist patentiert und kostet viel Geld.
Die Zukunft geht hier zu elektrischen, hermetischen Verdichtern z.B. mit CO2 (GMP = 0) als Kältemittel. Die können dann auch ohne große Verluste heizen.
Ist eigentlich eine gute Lösung (für stationäre Anlagen) wenn nur im Fahrzeug die hohen Betriebsdrücke der Kälteanlage und die Vibrationen nicht wären.
"Ein Sportwagen ist die einzige Sitzgelegenheit,die es uns ermöglicht, von unten auf andere herabzuschauen" (Robert Lembke - der mit dem Schweinderl)