Interessiert das jemanden, welcher Lada oder Dacia wie viele Sterne bekommt ?
Diese ganzen Tests sind doch -genau wie die Abgasvorschriften- von der Industrie unterwandert. Sprich die Politik macht solche Vorschriften teils aus Notwendigkeit, teils um den Bürgern Tätigkeit zu beweisen und teils um den jeweils einheimischen Herstellern Vorteile im Kampf gegen die Fremdanbieter zu verschaffen.
Und teils aus Ignoranz, weil man es nicht schafft, sich zusammen zu setzen und vernünftige weltweit geltende Standards einzuführen, was für die Industrie und für die Umwelt und für die Bürger besser wäre ! Die Industrie könnte durch Wegfall von Normen Milliarden in der Entwicklung sparen, die Bürger könnten von einer Vereinheitlichung profitieren und die Umwelt auch. Wenn man nur wollte und bereit wäre, vernünftige Kompromisse zu finden.
Ein Autohersteller hat es enorm schwer einen Wagen zu bauen, der nach
allen verschiedenen Normen toll ist. Wenn er das in puncto Sicherheit macht, wird der Wagen schwerer und verbraucht mehr und er wird teurer und verkauft sich dann schlechter. Deswegen schneiden US-Autos bei den NCAP Tests meist schlechter ab und umgekehrt schneiden die europäischen Autos oft bei den US-Crash-Tests wesentlich schlechter ab, als bei Euro-NCAP.
Mit den Abgasnormen ist es ähnlich. In USA sind die Normen für Dieselautos lächerlich scharf, wenn man sich mal anschaut, was (abgesehen von Kalifornieren, die sind überall streng) sonst bei Benzin-Pkw dort rum fahren darf und was alles nach der Erstzulassung noch legal verändert werden darf, obwohl es teilweise die Abgas- und Verbrauchswerte mehr ändert wie jede Schummel-Software. Natürlich hat man das gemacht, um vor allem die deutschen Hersteller mit ihren starken, sparsamen Dieselmotoren auszubremsen.
Nach den US-Crashtest-Normen hat der Mustang auch nicht sehr gut, aber immerhin richtig "gut" abgeschnitten. Klar besser als Camaro und Charger.
Das Einzige, was mich wirklich ärgert ist die absolut rückständige, weil nicht vorhandene Sicherung vor einem Überschlag beim Convertible ! Man baut mit der aktiven Motorhaube eine Sicherung für fremde Fußgänger ein, aber die Insassen werden bei einem Überschlag weiter einem hohen Todesrisiko ausgesetzt, vor allem auf den Rücksitzen ist man bei einem Überschlag mit ganz überwiegender Wahrscheinlichkeit TOT !
Dabei ist seit über 10 Jahren bekannt, dass man das mit einem Paar pyrotechnisch auslösender Metallbügel im Bereich der hinteren Kopfstützen verhindern könnte. Also im Grundsatz mit der gleichen Technik, die man für die aktive Motorhaube schon seit 2015 im EU- und UK- und AUS- Mustang einbaut.
Nur wegen ein paar lumpiger Dollar Kostenersparnis setzt man das Leben der Autokäufer und der Insassen aufs Spiel ! Das sowas überhaupt noch zugelassen werden darf, ist für mich ein Skandal. Letzten Endes konnte es mich nicht vom Kauf abhalten, dann hätte ich nämlich nie Motorrad fahren dürfen und müsste eigentlich jeden Morgen im Bett liegen bleiben, aber das ein leicht möglicher und gar nicht so teurer Schutz einfach nicht eingebaut wird, kann ich trotzdem nicht verstehen und es ärgert mich sehr !
Noch mehr ärgert es mich, dass KEIN EINZIGER UNSERER (angeblichen) "Fach-Journalisten" bisher seit 2015 auf die Idee kam, dies mal zu thematisieren. Wie peinlich. Die meisten von denen können ja ohnehin nur noch aus den Hersteller-Pressemappen abschreiben und mehr oder weniger dumme Sprüche klopfen.
Ein kleiner Trost ist es, dass der Mustang aber so gebaut wurde, dass er ziemlich schwer in einen Überschlag zu bringen ist. Dazu muss schon einiges zusammen kommen. Deshalb sind solche Unfälle auch nicht häufig. Aber es geht eben. Und man hätte mit im Verhältnis zum Risiko moderaten Kosten dem Kunden einen tausendmal besseren Schutz geben können. Warum sind solche System keine Pflicht ? Hier, wo sie tätig werden sollten, da schlafen die Bürokraten.
