PonyWhisperer hat geschrieben:Hallo zusammen,
Seitmeiner Geburt bin ich Optimist bis ins Mark ... aber wenn ich so die Berichte der letzten Wochen lese - statistisch gesehen ist eine erschreckende Verdichtung zum Thema "Ende des Verbrennungsmotors absehbar ..." nicht mehr zu übersehen:
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/fran ... 56278.html
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/volv ... 56119.html
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/elon ... 55695.html
...
http://www.spiegel.de/wirtschaft/angela ... 56453.html
Wenn noch weitere Hersteller diesem News-Trend folgen (und da kommt definitiv Herdenzwang auf ...) - für mich nur noch eine Frage der Zeit, bis großvolumige CO2 Emittenten (also auch unser geliebter Coyote) mit einem Importverbot / Zulassungsverbot belegt werden, bzw. freiwillig dvom Hersteller ie Produktion eingestellt wird.
Bleiben wird sicher der Bestandsschutz für 2 Jahrzehnte, ob man sich aber noch in Ballungszentren an Tagen mit mit höherer CO2 Belastung mit einem Coyote bewegen darf ... ich wage das zu bezweifeln.
Was glaubt Ihr - wann ist der letztmalige Bestellzeitpunkt, bevor bei Ford auch die finale V8 Entscheidung negativ ausfällt?
Ist das FL schon das letzte Modell ... oder wird es auch noch einen Mustang 7 mit V8 geben?
Eine nicht ganz unwichtige Frage in der Planung unserer aller persönlichen "Modellpolitik"

!
Schliesslich sollte man beim letzten V8-Modell unbedingt noch einmal zuschlagen und vorher das Budget reservieren ...!
Andererseits streube ich mich, Donald Trump heimlich zu meinem politischen Favoriten zu erklären, wird gerade er wahrscheinlich den Coyote am längsten unter Artenschutz stellen und Bestandschutz gewähren wollen ...!
Gruesse
Sehe das ganz gelassen. Im Jahre 1999 kaufte ich mir nach viel Überlegen einen SUV mit 3,0 Liter V6 Benziner Motor , 180 PS und einem zwischen 11,0 und 16,5 ltr. schwankenden Verbrauch - je nach Einsatzort. Übrigens einen "echten" SUV mit unkaputtbarem Leiterrahmen und Starrachse hinten und einem zuschaltbaren Allrad mit starrem Durchtrieb.
Damals hatte ich mir viele viele Gedanken gemacht, weil alle interessierten Kreise damals schon von den Brennstoffzellen und Wasserstoff-Autos redeten (Benz und BMW hatten sowas damals schon im Versuch und es wurde stark über diese vielversprechenden Dinge geredet). Es war ja auch bekannt, dass diese Technik in die neuen deutschen U-Boote Einzug halten würde (auch wenn die Einzelheiten damals natürlich nicht bekannt wurden).
Man musste also schon 1999 damit rechnen, dass Benziner heillos überaltert waren und auch Diesel um ihr Existenzrecht bangen mussten. Als ich dieses tolle Auto dann über 10 Jahre später im Spätsommer 2010 gegen einen neuen, großen Allrad-Crossover mit genauso viel Leistung aber viel sparsameren 2,2 ltr. -Vierzylinder Turbodiesel tauschte, redete kein Mensch mehr vom Brennstoffzellen und Wasserstoffauto. Statt dessen wurde erzählt, dass man nur noch Hybride und reine Elektroautos kaufen dürfe, wenn man nicht vollständig abgehängt werden wolle. Der angeblich saubere und sparsame Diesel war immerhin wieder eine Alternative für die "Überbrückungszeit".
Weitere 6 Jahre später hab ich mir einen V8 Mustang gekauft und jetzt, 7 Jahre später hab ich ihn und bin 5 Monate damit gefahren und bin restlos happy. Wundere mich über den für den Hubraum und die Leistung sehr angemessenen, fast schon niedrigen Verbrauch, obwohl ja erst das kommende Facelift einen aktuellen technischen Stand (mit Doppeleinspritzung und 10-Gang-Automatik) erreicht.
Und heute propagiert man das reine Elektroauto als allen seeligmachend. Zufällig habe ich so einen Elektro-Pionier auf der Arbeit im nachbarbüro und bekomme brühwarm alle Tesla-Pleiten, Pannen und die durch das Elektro-Zauberauto notwendigen Änderungen in der Lebensgestaltung mit. Ausflüge werden von dem Betreffenden nicht mehr spontan gemacht, sondern generalstabsmäßig geplant - danach, wo es Tesla-Schnelladestationen gibt und wo nicht und was in der Nähe der Ladestationen für Etablissements einen die Wartezeit ohne zuviel lange Weile vertreiben lassen. Derjenige hat jetzt in 6 Monaten 5kg an Gewicht zugelegt, weil er bei jedem dieser überlangen Stopps auch selber "Kraftfutter" zu sich nimmt.
Ausflugsziele ohne Schnellladestationen sind keine "schönen" Ziele mehr. 3x ist ihm schon jemand vor die Kiste gelaufen, weil das Gefährt kaum Fahrgeräusche hat und 5x stand es schon außerplanmäßig in der Werkstatt wegen Computerfehlern und notwendigen Updates. Er macht sich mehr Sorgen darum, dass irgend ein böser Hacker seinem Auto befiehlt, mit 200 km/h gegen irgend eine Wand zu fahren, als das er sich Sorgen um "echte" autotechnische Dinge macht.
Meine Schlussfolgerung: Man wird auch 2022 oder 2025 noch problemlos Autos mit Verbrennungsmotor ordern und zulassen können. Mal sehen, ob sich die (in meinen Augen völlig verständliche) Zurückhaltung der deutschen Käufer bis dahin ändert.
Meine Erwartung: Solange eine irrwitzige Politik nicht künstlich mit brutalen Steuererhöhungen den Sprit noch teurer macht und solange kein dreifacher Durchbruch in der Speichertechnik passiert (durchgängig echte Reichweiten von 600km und viel niedrigere Batteriekosten und längere Lebensdauer der Akkus bzw. bessere Recyclingsgfähigkeiten) oder solange keine funktionierenden Brennstoffzellenautos kommen, solange werden die vernünftigen Leute sich weiterhin Verbrennungsmotoren bestellen.
Ich habe übrigens gerade einen aktuellen C-max mit 1,5ltr. Ecoboost und Start-Stopp 6-Gang-Schalter als Geschäfts-Leihwagen.
Bin ganz erstaunt, wie "sahnig" und sparsam (Praxis 7 ltr. mit viel Stadtverkehr bei 150 PS) der Wagen trotz sehr kurzer Übersetzung und quirligem Drehen Überland und im Stadtverkehr läuft. Moderne Turbo-Benziner sind mittlerweile auf einem Stand, auch umwelttechnisch, bei dem in meinen Augen in der Gesamtbilanz die aktuellen Elektrofahrzeuge immer noch nicht mithalten können.
Und ein Problem für uns wird es sowieso erst dann geben, wenn die Umweltextremisten es wagen werden, den Bestandsschutz, der bislang Verfassungsrang hat (umfasst von der Eigentumsgarantie und dem Grundrecht auf allg. Handlungsfreiheit) anzugreifen.
Damit ist aber erst dann zu rechnen, wenn der Wirtschaftsstandort Deutschland schon kaputt gemacht ist oder wenn bei uns schon seit etlichen Jahren der Umstieg in das Elektrozeitalter vollzogen ist und die große Mehrheit keine Verbrennungsmotoren mehr fährt - und gerade dann wird es keine überzeugenden Argumente geben, einer kleinen (und mit jedem verschrotteten Altauto dann ja kleiner werdenden) Minderheit etwas rigoros verbieten zu wollen.
Ergo: Entwarnung für uns.
