Tipps und Tricks für den knitterfreien Einstieg
Verfasst: 18. Feb 2019, 19:53
Hallo Freunde des guten Autogeschmacks,
leider habe ich auch nach intensiver Recherche nicht das gefunden, was gesucht habe: eine Art Einsteiger-Guide für die ersten Stunden im neuen Pony.
Mal kurz zu meinen Gedanken: ich weiß nicht, ob es einigen von euch auch so ergangen ist wie mir, aber bei der langen Wartezeit und dem Lesen im Forum, stoße ich immer wieder an einen Punkt: dem Respekt vor dem Pony. Ausbrechende Hecks hier, Leitplanken Kollisionen da. Je intensiver ich mich beschäftige, desto größer wird die Ehrfurcht.
Zu meiner bisherigen Mustang Erfahrung: einige Fahrten als Beifahrer und eine dreißigminütige Probefahrt auf fremden Terrain. Das Wetter war super und ich war mehr damit beschäftigt mich nicht zu verfahren, als dass ich mich groß auf das Auto konzentrieren konnte. Dass ich nach 5min bereits von einem Security MA eines leeren LKW Parkplatzes verwiesen wurde, weil ich mal ein bisschen galoppieren wollte, erwähne ich vllt lieber nicht.
Ich komme jetzt von einem popeligen Golf TDI mit 110 PS und wage direkt den großen Schritt zum 450 PS heckangetriebenen Pony. Eine Erfahrung mit Heckantrieb kann ich ebenfalls nicht vorweisen, von kurzen Fahrten mal hier und da abgesehen. Jedenfalls nichts alltägliches.
Ich möchte einfach möglichst wenige Fehler machen, um eine möglichst knitterfreie Zeit mit Layla zu erleben.
Es wäre toll, wenn abseits von Fahrberichten auch ihr mal erzählen würdet, wie es euch in den ersten Zeit ergangen ist und ob ihr ähnliche Gefühle hattet. Oder bin ich nur ein Schisser?
Was habt ihr anfangs für Fehler gemacht, die ihr so vllt nicht wieder machen würdet? Kraft unterschätzt? Fahrerisches Können überschätzt? Habt ihr an einem Fahrsicherheitstraining teilgenommen? War euer Mustang vllt auch euer erstes heckangetriebenes Auto?
Ich weiß nicht, ob dieser Thread dem ein oder anderen eine Hilfe sein kann. Mich würde es auf jeden Fall brennend interessieren. Und wenn man damit vllt verhindern könnte, dass ein Mustang weniger im Graben landet, ist es eine Win-Win Situation für den Fahrer und unsere Versicherungen
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Im Folgenden eine kleine Zusammenfassung von @dark star, der sich die Mühe gemacht hat, essenzielle Dinge für den "knitterfreien Einstieg" zu bündeln:
leider habe ich auch nach intensiver Recherche nicht das gefunden, was gesucht habe: eine Art Einsteiger-Guide für die ersten Stunden im neuen Pony.
Mal kurz zu meinen Gedanken: ich weiß nicht, ob es einigen von euch auch so ergangen ist wie mir, aber bei der langen Wartezeit und dem Lesen im Forum, stoße ich immer wieder an einen Punkt: dem Respekt vor dem Pony. Ausbrechende Hecks hier, Leitplanken Kollisionen da. Je intensiver ich mich beschäftige, desto größer wird die Ehrfurcht.
Zu meiner bisherigen Mustang Erfahrung: einige Fahrten als Beifahrer und eine dreißigminütige Probefahrt auf fremden Terrain. Das Wetter war super und ich war mehr damit beschäftigt mich nicht zu verfahren, als dass ich mich groß auf das Auto konzentrieren konnte. Dass ich nach 5min bereits von einem Security MA eines leeren LKW Parkplatzes verwiesen wurde, weil ich mal ein bisschen galoppieren wollte, erwähne ich vllt lieber nicht.

Ich komme jetzt von einem popeligen Golf TDI mit 110 PS und wage direkt den großen Schritt zum 450 PS heckangetriebenen Pony. Eine Erfahrung mit Heckantrieb kann ich ebenfalls nicht vorweisen, von kurzen Fahrten mal hier und da abgesehen. Jedenfalls nichts alltägliches.
Ich möchte einfach möglichst wenige Fehler machen, um eine möglichst knitterfreie Zeit mit Layla zu erleben.
Es wäre toll, wenn abseits von Fahrberichten auch ihr mal erzählen würdet, wie es euch in den ersten Zeit ergangen ist und ob ihr ähnliche Gefühle hattet. Oder bin ich nur ein Schisser?

Was habt ihr anfangs für Fehler gemacht, die ihr so vllt nicht wieder machen würdet? Kraft unterschätzt? Fahrerisches Können überschätzt? Habt ihr an einem Fahrsicherheitstraining teilgenommen? War euer Mustang vllt auch euer erstes heckangetriebenes Auto?
Ich weiß nicht, ob dieser Thread dem ein oder anderen eine Hilfe sein kann. Mich würde es auf jeden Fall brennend interessieren. Und wenn man damit vllt verhindern könnte, dass ein Mustang weniger im Graben landet, ist es eine Win-Win Situation für den Fahrer und unsere Versicherungen

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Im Folgenden eine kleine Zusammenfassung von @dark star, der sich die Mühe gemacht hat, essenzielle Dinge für den "knitterfreien Einstieg" zu bündeln:
dark star hat geschrieben: ↑1. Aug 2019, 21:28Da @listener so nett war, diesen Thread sticky zu machen, habe ich mal alles, was mir daraus wichtig erschien, in einen Post zusammengezogen.
Vielleicht kann ein Moderator diesen Post ja an den Anfang des Threads stellen, damit sich die Neuen nicht erst bis zum Schluss alles durchlesen müssen.
Dann könnte man in diesem Post zukünftig weitere wichtige Punkte ergänzen und jeder findet es sofort.
Zusätzlich zu den Informationen aus diesem Thread, noch ein paar zusätzliche Hinweise, die ich hilfreich finde:
- Eine Garantieverlängerung ist nur während der ersten 9 Monate beim Händler, bei dem man gekauft hat, möglich.
- Innerhalb der 9 Monate soll man auch noch die Möglichkeit haben, z.B. von 5 auf 7 Jahre zu gehen.
- Der Mustang hat nur minimalen Unterbodenschutz und Hohlraumversiegelung vom Werk aus, wer den Mustang länger fahren möchte, sollte über ein Nacharbeiten nachdenken.
https://mustang6.de/viewtopic.php?f=27&t=5421
- Der Ford Mustang Gen 6 hat keinen Ölstandsensor sondern nur einen Peilstab.
https://mustang6.de/viewtopic.php?f=49& ... 40#p188594
- Es gibt eine Checkliste bzw. Übergabeprotokoll zur Kontrolle von kritischen Punkten bei Übergabe.
https://mustang6.de/viewtopic.php?f=73& ... 20#p238042
- Ein Inspektionintervall darf nicht mehr als einen Monat, bzw. vom Kilometerstand nicht mehr als 1.500 Kilometer überzogen werden.
https://mustang6.de/viewtopic.php?f=49& ... 96#p261796
Wretch hat geschrieben: ↑18. Feb 2019, 19:59...
Kann dir nur den Tipp geben am Anfang keine Experimente zu versuchen (Driftversuche ähnliches) und dich erstmal nach und nach an das Pony gewöhnen und den neuen Antrieb gewöhnen. Vor allem bei Nässe höllisch aufpassen.
...
Lass es langsam angehen. Gib dir die nötige Zeit. Ein Fahrsicherheitstraining ist sicher auch keine schlechte Idee um sein Auto besser kennenzulernen.Old Dog hat geschrieben: ↑18. Feb 2019, 20:38...
Die größte Gefahr ist bei nasser Fahrbahn zum Überholen im Moment des Ausscherrens voll durchzutreten, sprich Kickdown. Du musst zum Überholen vorher beschleunigen und dann beim Ausscherren gleichförmig bleiben.
...
Gute Reifen sind auch sehr wichtig. Jetzt gibt es ja zum Glück die Michelin, die funzen super. Die Pirelli Holzreifen vorher haben auch für ein paar Kaltverformungen gesorgt.hdgram hat geschrieben: ↑18. Feb 2019, 21:42Was ich für viel erwähnenswerter halte und was hier im Forum nicht thematisiert wurde:
Fahre nicht nur den Motor ein. FAHRE DEINE BREMSEN EIN! Ich hab das verpennt (einfach aus Begeisterung nicht mehr dran gedacht) und habe jetzt den Salat (das rubbeln). Muß nicht sein.Neue Bremsen richtig einbremsen
Vermeiden Sie nach dem Wechsel der Bremsanlage aus Bremsscheiben und Bremsbelägen Extrem-, Schock- und Gewaltbremsungen während der ersten 300 km Fahrstrecke. Durch ein moderates Einfahren bzw. Einbremsen wird eine schrittweise Erwärmung der Bremsscheibe ohne thermische Überbeanspruchung (Wärmeschock) und die Anpassung der Reibflächen von Bremsscheibe und Bremsbelag zueinander erzielt.
In der Einfahrphase sollten ca. 30 Bremsungen aus mittlerer Geschwindigkeit (etwa 100 km/h) bei mäßiger Verzögerung und einer Bremsdauer von maximal 3 Sekunden auf etwa 50 km/h durchgeführt werden. Nach der Hälfte der Bremsungen reduzieren Sie die Geschwindigkeit dann auf 25 km/h. Achten Sie darauf, die notwendige Abkühlzeit der Bremsscheibe zwischen den Bremszyklen einzuhalten. Sie beträgt mindestens 3 Minuten, wobei der Fahrtwind für die Kühlung sorgt.
Führen Sie das Einbremsen nur auf Straßenabschnitten durch, wenn diese die sichere Durchführung unter Einhaltung alle Regeln der Straßenverkehrsordung (StVo) erlauben.
Notbremsungen werden immer mit maximalem Bremsdruck auf dem Bremspedal durchgeführt - auch in der Einbremsphase.dark star hat geschrieben: ↑18. Feb 2019, 22:31Das die Bremsen beim Mustang bezüglich richtigen Einbremsens sehr sensibel sind gehört meiner Meinung nach, neben der Information, dass der Mustang keinen Ölstand-Niedrig-Warnschalter hat (er hat nur einen Ölpeilstab), zu den Informationen, die einem der Händler bei der Übergabe sagen sollte, was aber vermutlich in den wenigsten Fällen passieren wird.
Zusätzlich sollte den Neubesitzern eines Mustangs mit AT mitgeteilt werden, dass der Sport+ Modus nur bei warmem Motor und wenn man kein Problem damit hat, wenn der Motor beim runterschalten auch mal auf über 6.000 U/min gedreht wird, genutzt werden sollte (also nach dem Einfahren).
Mir hat man es jedenfalls nicht gesagt, habe es aber über das Forum gelernt.![]()
Zu den sensiblen Bremsen kann man hier weitere Informationen finden:
https://mustang6.de/viewtopic.php?f=13& ... it=rubbelndark star hat geschrieben: ↑18. Feb 2019, 23:50Das man beim Einfahren immer schön die Drehzahl variieren soll ist klar, dass kann man hier nachlesen:
https://mustang6.de/viewtopic.php?f=11& ... =Einfahren
Das schlimmste was man machen kann, ist wohl auf der Autobahn nach der Abholung mit Tempomat bei konstanter Geschwindigkeit von z.B. 120 km/h 400 km nach Hause zu fahren, damit die Einfahrkilometer schnell auf die Kiste kommen.
Ob es allerdings ehr gut oder eher schlecht ist, einen ganz frischen Motor über 6.000 U/min zu drehen, da scheiden sich die Geister.
Das muss wohl jeder selber entscheiden, welcher Glaubensrichtig er mehr vertraut.![]()
Ich sage nur: "dritter Körper"
Harry K. hat geschrieben: ↑19. Feb 2019, 08:28...
Wichtig ist meines Erachtens, die Reifen warm zu fahren bevor man das Gaspedal mal stärker durchdrückt, vor allem bei kühleren Außentemperaturen und feuchten Straßen.
Bei Regen schalte ich prinzipiell in den Regenmodus, dann ist alles gut, auch mit den P-Zeros.
...Triple-M hat geschrieben: ↑19. Feb 2019, 10:49Für mich ist das Verständnis für Fahrdynamik, Reifen und Fahrmodi der Schlüssel zum knitterfreien Fortbewegen. Man darf bei einem Sommerreifen nicht erwarten, dass er bei 3 °C dieselbe Traktion bietet wie bei 30 °C. Das trifft für den Pirelli sicher mehr zu als für den Michelin. ESP und TC regeln im Snow-Mode auch viel sensibler (früher) als im Sport+-Mode. Klingt banal, ist es auch.
Auch wenn häufig die Gaspedalkennlinie des Snow-Mode bemängelt wird, so sind nach meiner Erfahrung ESP und TC in diesem Modus am sensibelsten. Ich nutze diesen Modus gern und häufig, auch wenn es nur nass ist. Schon im Normalmodus kann man mit sehr kaltem Pirelli sogar bei trockener Straße böse Überraschungen erleben.
Ich schließe mich auch den Empfehlungen zum Fahrsicherheitstraining an. Dabei lernt man, wo die ganze elektronische Unterstützung dem Fahrer hilft und wo deren Grenzen liegen. Wer hätte gedacht, dass der Mustang bei einer Vollbremsung auf unterschiedlich griffigen Fahrbahnbelägen (Asphalt - Schnee) ohne Lenkeingriff des Fahrers stabiler bleibt als mit?
Nach Abschaltung der Helferlein lässt sich das Auto dann nur mit mechanischem Grip "erfahren". Mir wurde erst dadurch bewusst, wieviel die Elektronik unbemerkt regelt. Bei einem Drifttraining lässt sich das richtige Gegenlenkverhalten für den Fall der Fälle trainieren.
...dark star hat geschrieben: ↑21. Feb 2019, 22:12Ein wichtiger Hinweis für Besitzer eines neuen Mustang ist, regelmäßig den Ölstand zu kontrollieren, weil die Motoren gerade bis zu den ersten 5.000 km einen erheblichen Ölverbrauch haben können.
Es soll schon Fälle gegeben haben, wo nach ein paar tausend km kein Öl mehr am Peilstab war.
Wenn man dann noch geglaubt hat, der Mustang hätte einen Ölstandssensor, kann man eine unangenehme Überraschung erleben.