petrocelli hat geschrieben:mehr strafzoll bzw strafsteuer die von der supertollen EU derzeit schon eingehoben werden, geht wohl gar nicht,
Trump sollte einen Vergleich zwischen Ösiland und USA aufrufen, da kostet ein Mustang GT oder ein M4 im Ösiland einfach das DOPPELTE wie in USA.....auch in D noch immer einiges mehr
sogar ein neuer shelby kostet zzt nur um die 50k in us
...genau so ist es!
Während maßgebliche Politiker der EU wie unsere geschäftsführende Bundeskanzlerin und EU-Kommissionspräsident Juncker in Sonntagsreden gern das Hohe Lied des Freihandels singen, sieht die Realität in der EU leider ganz anders aus!
Aber unsere Medien, vor allem die öffentlich-rechtlichen, betreiben lieber Trump Bashing mit Schaum vor dem Mund und üben sich im Versprühen von Nebelschwaden von Meinungsmache in deutsche Wohnzimmer, anstatt einfach die Fakten ohne ständige Moralisierungen zu berichten. Und das sind übrigens die selben, die das geplante Freihandelsabkommen TTIP unter Dauerfeuer genommen haben.
Die Fakten sehen für die EU überhaupt nicht gut aus:
Einfuhrzoll der EU auf importierte Pkw aus den USA: 10% Zollsatz
Einfuhrzoll der USA auf importierte Pkw aus der EU: 2.5% Zollsatz
Ergebnis: Der Einfuhrzoll in die EU auf Pkw ist viermal so hoch wie umgekehrt der Einfuhrzoll in die USA!!! Dazu kommt dann auch noch die Einfuhrumsatzsteuer (in Deutschland 19%) auf den Gesamtwert des Pkw (also inkl. Zollsatz)
Ein Strafzoll auf den Mustang wie auf alle Pkw aus den USA ist also längst Realität!
Noch schlimmer wird das Ganze, wenn man bedenkt, dass die US-Automobilindustrie ihre Stärken bei SUV und Pick Ups hat. Diese werden von der EU als Lkw eingestuft:
Einfuhrzoll der EU auf importierte Lkw aus den USA: 22% Zollsatz
Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 03. März 2018, Seite 20, Artikel "Strafzölle: Die EU im Glashaus", von Henning Klodt, bis 2017 Leiter des Zentrums Wirtschaftspolitik am Institut für Weltwirtschaft, Kiel
Und das ist sicher einer der Gründe (aber nicht der einzige), warum der deutsch-amerikanische Warenaustausch im Jahr 2017 wie folgt aussieht:
Wichtigste Exportgüter Deutschland:
Fahrzeuge und Fahrzeugteile: 35,8 Mrd. EUR
...
Wichtigste Exportgüter USA:
Fahrzeuge und Fahrzeugteile: 13.3 Mrd. EUR
...
Quelle: US Department of Commerce, abgedruckt in Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 03. März 2018, Seite 19, Artikel "Der Handelskrieg hat begonnen"
Und von daher sage ich: Die USA haben völlig recht, wenn sie diese Handelspraktiken beklagen! Allerdings ist die Verhängung von Strafzöllen der falsche Weg, denn die Spirale an jeweiligen Gegenmaßnahmen schaukelt sich hoch und am Ende verlieren alle. Auch US-Verbraucher (und Wähler) müssen am Ende höhere Preise zahlen, die Inflation steigt, die Zinsen der FED gehen hoch, das Wirtschaftswachstum sinkt, usw. Gerade Wirtschaftswissenschaftler in den USA, die sich mit der großen Depression der 30er Jahre beschäftigt haben, kommen zum Ergebnis, dass diese durch die Zollpolitik maßgeblich verschärft wurde...das sollte die US-Administration hoffentlich auch wissen.
Die EU sollte zunächst mal in sich gehen und im Sinne der Reziprozität die Zollsätze auf das o.a. US-Niveau absenken. Und wenn die USA ihrerseits dann Strafzölle verhängen, ist eine Angleichung "Auge um Auge, Zahn um Zahn" auch o.k.
Sorry, dass es etwas off Topic wurde, aber das Thema "Strafzölle auf den Mustang?" sollte vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um US-Strafzölle und EU-Vergeltungsmaßnahmen in einen größeren Zusammenhang eingeordnet werden.