Probefahrt 250 Euro ist das bei allen Händlern so?

[Waldo Jeffers]

Heute in der Mittagspause erzählt mir ein Geschäftspartner, der sich auch einen Stang (Eco) kaufen will, am Telefon auch ganz entgeistert, dass er eine Beschränkung der Probefahrtdauer auf 50 km bekommen hat und zusätzlich 100 Euro zahlen soll, die allerdings beim Kauf angerechnet werden sollen.

Vorher hatte man ihm eine Probefahrt angeboten, die bis max. 30 km hätte dauern dürfen, die wäre wohl kostenfrei gewesen. Er hatte dann angefragt bis 100 km fahren zu dürfen. Und bekam darauf die Absage, mit eben nur 50km erlaubt und 100€ Kosten. Allerdings mit Sprit frei für die 50 km.

Er ist ein vernünftiger, gemütlicher Typ über 50 und er hat echtes Interesse, ist auch nicht drauf angewiesen, mal ein PS-starkes Fahrzeug scheuchen zu dürfen, weil er selbst zwei hat. Der ist jetzt voll vor den Kopf gestoßen und will absagen und woanders schauen.

Meine 3 Probefahrten, die ich insgesamt machen durfte, waren alle kostenlos (hatte ja auch echtes Interesse).
Ist das jetzt echt normal mit solchen Beschränkungen ?

[Ace]

Sorry aber was will man denn 100km probefahren? So eine Probefahrt dauert in der Regel vlt ne Stunde. Man soll ja keine Privatausflüge damit machen sondern ein wenig rumfahren ob einen das Auto zusagt. Zudem muss man eigentlich ja selbst das tanken bezahlen.
Hatte für meine Probefahrt nichts bezahlt, aber die war ja auch erst deutlich nach Bestellung des Stangs. Aber so viele Stangs wie schon als Vorführer geschrottet wurden und so viele Spaßtouristen wie da auftauchen finde ich eine Regelung mit Kaufpreisverrechnung fair.

[laminator]

Da lobe ich mir meinen Verkäufer.
Ich: Wie lange darf ich?
Er: Fahrn se mal. Sie wollen doch Spaß haben. AB, über Land, Stadt. Machen sie sich ein Bild.
Ich: Und Sprit tanke ich nach?
Er: Da ist noch für über 300km Sprit drinnen. Wenn sie den verbrauchen, müssen sie wohl. Ansonsten: viel Spaß.

Bei meinem letzten Wagen war es aber ähnlich.

[Waldo Jeffers]

Okay, das wird natürlich auch mit der Frage zusammen hängen, ob man im AH schon Kunde und gut angesehen ist oder ob man als Unbekannter kommt.

[Einsamer-Wolf]

Ich hatte im Oktober ein vollgetanktes Convertible um 17:30 Uhr ausgeliehen… Rückkehr bis 19:00 Uhr (= Dienstschluss des Stores)… ich hab gefragt, ob ich wieder auftanken soll – was ich eigentlich für angebracht halte… der Verkäufer überlegte kurz und meinte dann ‚nee, lassen Sie mal, brauchen Sie nicht‘… also eine richtige 'Gebühr' finde ich nicht richtig - bei 'H&M' zahle ich ja auch Nichts wenn ich ne Hose anprobiere oder bei Ikea wenn ich mich auf's Sofa setze...da muß ein Händler schon das Cola-Automaten-Prinzip anwenden (wer oben Nichts reinwirft bekommt unten Nichts raus)... aber Erstattung der Tankkosten finde ich legitim.

[laminator]

Okay, das wird natürlich auch mit der Frage zusammen hängen, ob man im AH schon Kunde und gut angesehen ist oder ob man als Unbekannter kommt.

Ich war Neukunde, hatte mir aber im Vorfeld ein Angebot machen lassen. Signal war: wenn der Verkäufer beim Angebot noch nachschärft und mir die Probefahrt gefällt, wird gekauft.

[diagnostiker]

also eine richtige 'Gebühr' finde ich nicht richtig - bei 'H&M' zahle ich ja auch Nichts wenn ich ne Hose anprobiere oder bei Ikea wenn ich mich auf's Sofa setze...da muß ein Händler schon das Cola-Automaten-Prinzip anwenden (wer oben Nichts reinwirft bekommt unten Nichts raus)

Naja, im Laden selbst darf man sich das Pony auch kostenlos angucken und sich i.d.R. auch reinsetzen ... würdest die Hose bzw. das Sofa aber daheim "anprobieren" wollen würdest um ne "Schutzgebühr" auch nicht umhin kommen

Habs ja schonmal geschrieben, "Schutzgebühr" allein schon um die Probefahrttouristen auszusieben ...... und davon gibts leider reichlichst, und das nicht nur bei Neu- sondern auch Gebrauchtwagen. Früher hat auch keiner gejammert wenn sogar schon für nen schnöden Katalog nen 5er an Schutzgebühr fällig wurde

[Waldo Jeffers]

Sorry aber was will man denn 100km probefahren? So eine Probefahrt dauert in der Regel vlt ne Stunde. Man soll ja keine Privatausflüge damit machen sondern ein wenig rumfahren ob einen das Auto zusagt. Zudem muss man eigentlich ja selbst das tanken bezahlen.

Naja kommt drauf an, wo man wohnt und wo der Händler liegt. Aufm Dorf, wo man nach 400m am Ortsausgangsschild ist und ne schöne Landstraße anfängt und die nächste BAB nicht weit ist, wird man mit 30 km hinkommen.

In großstädtischen Ballungsräumen ist man aber schon 15km einfach im ekelhaft zähflüssigem Stop-and-go und hat nur damit incl. Rückfahrt 30 km aufgebraucht. Will man ein gewisses Stück freie Landstraße und die Strecke zwischen 2 Ausfahrten BAB dabei haben, ist man schnell mit 50-70 km dabei und dann können auch aus einer Stunde schnell 2 werden.

Vielleicht macht es auch einen Unterschied, ob man einen 15.000 teuren Fiesta oder einen 50.000 teuren Mustang verkauft. Vielleicht sind einige Ford Käufer einfach noch nicht gewohnt, teurere Autos an "anspruchsvollere" Kunden zu verkaufen. Ich hatte das auch bei mir bemerkt, dass die typische "Szene" bzw. der Kundenkontakt bei Ford-Händlern irgendwie ganz anders zu sein scheint als bei den vorher von mir gefahrenen Marken (Alfa, BMW und div Japaner)

[Auf_Wunsch_gelöscht6]

Die Mode, die du bei H&M anprobierst bzw. das Sofa bei IKEA wird keinem solchen Verschleiss unterliegen wie ein Pony auf einer Probefahrt. Bei meinem Händler war z. B. nach 9000km kein Profil mehr auf den Hinterreifen des Mustangs dank Linelock-Versuche der Probefahrer.
Unfälle muss man ja eh per Selbstbeteiligung zahlen bzw. die Versicherung.
Ich kann eine solche Schutzgebühr somit vollstens verstehen. Ich hatte meine Probefahrt damals eh erst nach dem ich gekauft hatte weil die ersten Autos ja erst im Juli 2015 eintrafen.
Also mich persönlich würde jetzt diese Gebühr nicht abschrecken. Ich wollte mir sogar einen vom Vermieter holen damit ich weiss wie das Auto ist.

Ausserdem wird es auch oft darauf ankommen, wie man auftritt, ob man schon (guter) Kunde ist und vieles mehr.

[RudiRabe]

In den USA habe ich für 3 Wochen Probefahrt mit unbeschränkten Kilometern, sind dann 7.000 km geworden, 825 Euro bezahlt.
Da sind 250 Euro für eine Probefahrt schon eine Ansage.

[Maba]

Zu den Porsche-Verkäufern: Genau dieses Verhalten ist der Grund, warum ich wohl nie Porsche fahren werde. Ich bin in meiner Freizeit immer casual, oft unrasiert, auf Messen teste ich gerne aus, ob mich ein Porsche-Verkäufer aktiv anspricht. Bisher NIE! Lotus und Jaguar sind da deutlich kommunikativer. Und nein, ich werde mich niemals "bewerben" oder anstrengen, um ein Auto zu kaufen. Es gibt viele andere tolle Autos, wie eben den Mustang. Ich würde auch nicht für eine Probefahrt zahlen. Das ist ein Käufermarkt!!!!


Gruß, Manfred

[MustangFan]

Ich würde die Frage mal so beantworten:

Würdet Ihr einen Fremden Euren Wagen überlassen - und dann noch kostenlos? Wie hoch kalkuliert Ihr denn die ersten Kilometer Wertverlust bei einem neuen Auto ? Ich denke, 1 Euro pro Kilometer ist nicht zu hoch angesetzt.

Zudem:

Ich schätze einmal, dass von 10 Möchtegern Probefahrern nur 1 Interessent kauft - soll dieser dann alle abgefahrenen Kilometer der 9 Nichtkäufer mitbezahlen?

Der Händler wird diese Kosten bestimmt nicht übernehmen wollen, dann wäre er wohl bald pleite! Und an einer Pleite MEINES Händlers bin ich wiederum nicht interessiert, der soll nämlich mein Pony warten!

Gruß vom MustangFan

[sampler]

Sagen wir mal so, solange der Mustang sich wie warme Semmeln verkauft können die Autohäuser diese Probefahrt-Gebühr verlangen. Wenn die Verkaufszahlen irgendwann mal zurückgehen, werden die Probefahrten auch wieder kostenlos sein für eventuelle Interessenten um den Mustang wieder schmackhaft zu machen. Zurzeit ist das nicht nötig, Falt Rock kommt ja so oder so mit der Produktion der EU Models kaum hinterher. ( 9 Monate und mehr Wartezeit!!)

Verhält sich so wie Angebot und Nachfrage! Deshalb gibt es wahrscheinlich auch noch Autohäuser die die Probefahrt Kostenlos anbieten (kaum Nachfrage)

Richtig finde ich die Gebühr nicht (ist meine Meinung)

[RudiRabe]

Zudem:

Ich schätze einmal, dass von 10 Möchtegern Probefahrern nur 1 Interessent kauft - soll dieser dann alle abgefahrenen Kilometer der 9 Nichtkäufer mitbezahlen?

Gruß vom MustangFan

Ja, so geht Kalkulation ...

Ein Autohaus ist ja keine Autovermietung. Mich fragt auch niemand, wieviele tausend Kilometer ich zu Kunden fahren musste, bis einer eine Bestellung unterschreibt.

Wenn ein Händler sich die Probefahrten nicht leisten kann, würde ich mir eh Gedanken über dessen Liquidität machen.
Schaut man sich die Verkaufspreise dieser Fahrzeuge nach 6 Monaten an, so liegt der Kostenfaktor für den Händler nur minimal über dem möglichen Ertrag eines Neufahrzeuges. Der Vorführer geht also als Nullsumme durch die Bücher.
Aber auch selbst wenn der Händler dann noch 2 -3 tausend Euro drauflegt, so sind das bei 20 verkauften Mustangs 100 Euro je Stück ... plus 50 Euro Sprit ... und 40 Euro Versicherung und Steuern. Diese Kosten sind aber zudem gewinnmindernd und hierdurch steuersenkend zu berücksichtigen.

Ich habe meinen Mustang zudem ohne Probefahrt gekauft und hebe so den Schnitt ...

[Ace]

Zu den Porsche-Verkäufern: Genau dieses Verhalten ist der Grund, warum ich wohl nie Porsche fahren werde. Ich bin in meiner Freizeit immer casual, oft unrasiert, auf Messen teste ich gerne aus, ob mich ein Porsche-Verkäufer aktiv anspricht. Bisher NIE! Lotus und Jaguar sind da deutlich kommunikativer. Und nein, ich werde mich niemals "bewerben" oder anstrengen, um ein Auto zu kaufen. Es gibt viele andere tolle Autos, wie eben den Mustang. Ich würde auch nicht für eine Probefahrt zahlen. Das ist ein Käufermarkt!!!!


Gruß, Manfred

Bei mir in der Gegend sind die Porschehändler da lockerer drauf, die wissen dass man heute eh nicht mehr von Kleidung auf die dicke des Kontos schließen kann. Manche Läden sind auch einfach nicht interessiert an Kunden. Hatten mal meinen Stiefvater zum Audihändler begleitet, da der Wagen in die Werkstatt musste. Hatten dann so 15 Minuten Aufenthalt während er in der Werkstatt den Papierkram gemacht hat, sind also allein in den Showroom gegangen. Sind die ganze Zeit um den neuen TTs und andere Modell rumgeschlichen, glaubt ihr da kam auch nur ein Verkäufer mal und hat nachgefragt ob wir uns mal reinsetzen wollen oder nen Prospekt mitnehmen?

[MustangFan]

Nee, so geht die Kalkulation schon lange nicht mehr auf: Das EBIT bei Neuverkäufen ist längst unter die 1% Marke gerutscht, kann man an der Statistik der Tageszulassungen ablesen. Verdient wird nur noch am Service.

Und wenn man ein smarter Geschaeftsmann ist, macht man die Mischkalkulation erst in eine Zeile oberhalb von Grand Total auf ... und bleibt vorher einer strikten Einzelkostenkalkulation mit DB(I-III)-Rechnung treu!

Gruss vom MustangFan

[BullitBen]

Es ist doch schwer eine pauschal Aussage zu treffen:

Viele Faktoren spielen eine Rolle:
1.) Service Einstellung des Händler
2.) Nasenfaktor
3.) Charakter
4.) Welche negativen Erfahrungen hat der Händler gemacht
5.) Geld

Man kann sagen, der Händler, der sowas macht ist Arrogant und selbstgefällig.
Stimmt vielleicht sogar. Unter Umständen möchte er gar keine neuen Kunden haben. Möglicherweise hat er sogar die Erfahrung gemacht, dass er, dank der Hürde 250€ mehr wirkliche Käufer, denn nur Bestauner, in seinem Autohaus hat.

Andererseits könnte es doch sein, dass er einfach schon viele schlechte Erfahrungen mit Leuten gemacht hat, die einfach nur mal fahren wollten und dann Tschüß auf nimmer wiedersehen.

Am Ende wird er seine Kunden haben.
Ich persönlich würde dort niemals hingehen.
Meine Erwartungshaltung ist, dass ein gut geschulter Verkäufer Menschenkenntnis hat und weiß, dass ein guter Ruf viel Wert ist.

[laminator]

....
Andererseits könnte es doch sein, dass er einfach schon viele schlechte Erfahrungen mit Leuten gemacht hat, die einfach nur mal fahren wollten und dann Tschüß auf nimmer wiedersehen...

Gerade beim Mustang könnte ich mir vorstellen, dass da viele Spaßfahrer dabei sind. Ich persönlich war erstaunt, wie locker "mein" Händler das gesehen hat. Lag vielleicht aber daran, dass ich definitiv Kaufinteresse signalisiert hatte. Zudem gab es im Vorfeld einen angenehmen Mailaustausch, wo ich von mir aus schon angeboten hatte, dass ich für die Probefahrt auch gerne bezahle, wenn es eben nicht zum Vertragsabschluss kommt.

Zum Vergleich: Ich hab noch einen Gutschein von Jochen Schweizer. Da könnte ich für die 150€ des Gutscheins 4 Stunden Ford Mustang fahren und hätte 100 km frei.

[Bikomi]

Bei meinem Händler durfte ich solange Probe fahren wie ich will ohne KM-Begrenzung, Pfand, Pauschale, Benzin oder andere Kosten.
Sind dort sehr kulant und freundlich.
Kann das Autohaus Pieroth in Worms nur wärmstens empfehlen.

Zum Thema Porsche: War da auch schon in Freizeitkleidung vor Ort und wollte mir lediglich ein paar Prospekte mitnehmen.
Die habe ich allerdings nicht bekommen, da sie so unglaublich hochwertig sind und nicht ausgegeben werden.
Beachtet hat mich da auch niemand. Finde Porsche zwar spitze, aber der Kundenumgang, naja.

[Solid]

bei meinem Händler war die Probefahrt auch problemlos möglich und kostenfrei.