Hi,
da möchte ich nochmal einhaken.
mc lane hat geschrieben:beide, ecob. und gt haben ihre tücken
So ist das im Leben, oft nur die Wahl zwischen Pest oder Cholera.
mc lane hat geschrieben:
[...]
beim ecoboost ist da zwar eine kleine zeitverzögerung (die ich aber nicht nutze, weil ich ja gar nicht darauf warte, etwas tun zu müssen),
[...]
Die Sichtweise stimmt da m.E. nicht ganz. Ausgangspunkt der Überlegung war ja, dass es dem GT u.U. wegen seinem ruckartigen Drehmomentanstieg beim Lastwechsel eher gelingt, ESP und Fahrer zu "überrumpeln", womit das häufigere in Erscheinung treten bei solchen Kontrollverlustszenarien vielleicht erklärbar wäre. Es geht nicht drum, ob der Fahrer (und das ESP) auf was wartet, sondern ob er Reaktionszeit hat.
mc lane hat geschrieben:
aber dann kommt der "turbo-hammer" mit um so mehr druck.
Nope. Sofort kommen beim EB , im Zeitverhalten ähnlich wie der GT (theoretisch 4/100 Sek.) , ca. 200Nm. Weniger als die Hälfte, die der GT sofort stemmt. Dann kommen - mal ausgehend von mittleren Drehzahlen -
progressiv aufbauend innerhalb 1/2 bis ganze Sekunde "der Rest". Was in Summe im Maximum immer noch weniger als beim GT ist. Dieser Druck- und Drehmomentaufbau lässt sich a) mit der Motorinfo-Druckanzeige verfolgen und b) im Popometer spüren.
Zwischen 4/100 und 1/2 Sek. liegen immerhin eine Größenordnung.
Wobei bei hohen Drehzahlen und nur kurzfristigen Lastunterbrechungen dieser Unterschied deutlich kleiner wird. Das Schubumluftventil sorgt dafür, dass auch beim Lupfen der Turbo auf Drehzahl bleibt. Wenn man wieder auf Last geht, ist der Druck fast sofort wieder da.
Persönlich empfinde ich diesen etwas gedämpften Lastwechsel in den modernen Turbo bei kabbeligen Bedingungen als ganz angenehm, weil man nicht so supersensibel abschätzen muss (und dann unter Umständen trotzdem daneben liegt) wieviel Last die Antriebsachse grad verträgt. Man spürt die Grenze früher/rechtzeitig und kann besser korrigieren.
Dass das Verhalten z.B. beim Balancieren im Drift als störend empfunden werden kann, kann ich nachvollziehen, aber ist eine andere Problemwelt.
Deine Anmerkungen zu Risikokompensation ist sicherlich absolut richtig. Man ertappt sich oft dabei, dass man Reserve-Puffer aufzehrt und sich auf die Technik verlässt.
Als Anekdote: Das wohl krasseste in der Richtung "Technikvertrauen" habe ich kurz nach der Grenzöffnung erlebt. Kollege aus der Ex-DDR hat mich in seiner neusten Errungenschaft, einem etlichen Jahre alten, etwas runtergewirtschafteten Golf mitgenommen. Fuhr wie die wilde Sau, so dass ich, eigentlich ganz "robuster" Beifahrer, dann eine Anmerkung machte. Und der Mann meinte dann völlig entspannt "Keine Bange, kann nichts passieren, ist doch ein West-Auto."
Gruß
Martin